Für den guten Zweck13-Jähriger aus Kall schnitzt Weihnachtsdeko aus Holz

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Der eine sägt, der andere feilt: Maxi Brucker liebt es mit seinem Opa, Willi Frey, in dessen Werkstatt zu arbeiten.

Der eine sägt, der andere feilt: Maxi Brucker liebt es mit seinem Opa, Willi Frey, in dessen Werkstatt zu arbeiten.

Kall/Sinzenich – Maxi Brucker ist 13 Jahre alt und hat ein für sein Alter ein eher ungewöhnliches Hobby: Er schnitzt, sägt und feilt gerne – am liebsten mit seinem Opa Willi Frey in dessen Werkstatt in Sinzenich. Dort hat Maxi schon immer gerne seine Freizeit verbracht. Seit einigen Jahren fertigt er mit seinem Großvater Weihnachtsdeko aus Holz und verkauft sie anschließend auf dem Weihnachtsmarkt bei Möbel Brucker, dem Betrieb seines Vaters.

Das macht er aber nicht für sich selbst: Den Erlös spendet er für andere Kinder. „Vor vier Jahren haben wir die Idee gehabt, Weihnachtsdeko zu basteln“, erzählt Willi Frey. Zunächst nur für die Familie. Sie schnitzten etwa Halter für Teelichter aus alten Ästen oder kleine Rentiere. Die Deko kam in der Familie so gut an, dass Maxis Mutter Melanie Frey die Idee hatte, die Artikel auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Inzwischen habe sein Enkel viele Stammkunden, berichtet der Opa stolz. Die Kundschaft würde sogar Sachen vorbestellen.

Ein großes Rentier als Favorit

Die Bandbreite der Bastelarbeiten ist größer geworden. Seit August haben Maxi und sein Großvater kleine Kölner Dome, Tannenbäume mit integrierten Lichterketten, Halter für Vogelfutter und Eichhörnchenhäuschen gebastelt. Am besten gefällt dem 13-Jährigen ein großes Rentier. Das Holz für ihre Arbeit bekommen sie von Brucker gestellt. „Ich bin für das Grobe zuständig, er für das Feine“, berichtet Frey. Feilen, schleifen, flämmen – das ist ein Fall für Maxi. Sein Großvater übernimmt die Sägearbeiten.

Rentiere, Tannenbäume, Kerzenständer: All das haben Maxi und sein Großvater gebastelt. Unterstützt wurden sie dabei tatkräftig von Oma Gisela (2.v.r.) und Mutter Melanie.

Rentiere, Tannenbäume, Kerzenständer: All das haben Maxi und sein Großvater gebastelt. Unterstützt wurden sie dabei tatkräftig von Oma Gisela (2.v.r.) und Mutter Melanie.

Rund 100 Artikel haben sie so in diesem Jahr für den Weihnachtsmarkt hergestellt und etwa 80 Stück davon bereits verkauft, schätzen sie. Damit haben sie mehr als 1000 Euro eingenommen. Auch der Verkauf ist Maxis Sache. Dabei beweist er durchaus kaufmännisches Geschick: „Wenn jemand etwas später kommt und mehrere Sachen kauft, gebe ich auch schonmal fünf Euro Rabatt.“ .

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Ob er das Geld, das er dort verdient, nicht manchmal lieber behalten würde? „Nein“, sagt Maxi, „ich wollte auch, dass das gespendet wird.“ Dazu hätte ihn niemand gezwungen, bekräftigt Mutter Melanie.

Freude über die hohe Spendensumme

Maxi weiß noch ganz genau, wer das Geld in der Vergangenheit bekommen hat. Beim ersten Mal sei es an Kinder in der Uniklinik Bonn gegangen, die hätten davon einen Verkaufsladen und Mutperlen gekauft. Im zweiten Jahr hätten sie sich ein Schwungtuch leisten können. In diesem Jahr erhält das Geld die Initiative „Stark für Kinder“.

Für das Filigrane zuständig: Am liebsten arbeitet der 13-Jährige mit der Feile.

Für das Filigrane zuständig: Am liebsten arbeitet der 13-Jährige mit der Feile.

„Für eine Weihnachtsfeier und Geschenke“, so Maxi. Bedürftige Kinder aus der Region und solche von der Kinderkrebsstation der Uniklinik Bonn würden Heiligabend in die Firmenicher Zikkurat eingeladen. Dort werde zunächst der Tannenbaum geschmückt, anschließend sei die Bescherung geplant, so Michael Schlögel. Der Kraftsport-Weltmeister aus Euskirchen hat die Initiative gegründet und freut sich über die hohe Spendensumme von Maxi.

Eigene kleine Werkstatt

Der hat inzwischen eine eigene kleine Werkstatt. Im vergangenen Winter hat er eine Krippe geschnitzt, allerdings nur für seine Familie. Im nächsten Jahr will er mit seinem Großvater einen Schwibbogen basteln. Die kunstvollen Kerzenhalter sind vor allem aus dem Erzgebirge bekannt.

Reste-Verkauf

Die Weihnachtsdeko, die auf dem Weihnachtsmarkt nicht verkauft wurde, kann zurzeit noch im Brucker-Bistro in Kall erworben werden. Das Geld wird an die Initiative „Stark für Kinder“ gespendet. Die setzt sich auf lokaler Ebene für kranke und bedürftige Kinder ein. (jre)

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StarkFuerKinder17

„Die sind jetzt gar nicht mehr zu bremsen“, sagt Oma Gisela Frey und lacht. Doch daran hat sie auch ihren Anteil. Frey liefert nämlich häufig die Ideen für die Weihnachtswerkstatt der beiden. So ist das Ganze inzwischen eine Familiensache mit einer karitativen Note.

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