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Großeinsatz im WaldFeuer vernichtet Anbau eines Jagdhauses in Kall

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Brand Kall

Heller Feuerschein mitten im Wald: So fand die Feuerwehr die Einsatzstelle  vor.  Die engen Wege und Wassermangel bereiteten den  Löschmannschaften Probleme. 

Kall-Sötenich – Die Einsatzkräfte mussten am Montagnachmittag nur in Richtung der weithin sichtbaren Rauchsäule fahren. So gelangten sie zum Felsfeldhof zwischen Sötenich und Keldenich. Dort vernichtete ein Feuer den Anbau eines Jagdhauses, in dem seit knapp 20 Jahren ein Ehepaar mit seinen Kindern wohnt.

Das Gebäude, das mitten im Wald liegt, war für die schweren Tanklöschfahrzeuge der Kaller Feuerwehr allerdings nicht einfach zu erreichen. Hinzu kam, dass das Wasserleitungsnetz bei weitem nicht so viel Wasser lieferte, wie zum Löschen der hell lodernden Flammen notwendig gewesen wäre.

Stufe B4

Das erkannte Andreas Lang rasch. Deshalb ließ der stellvertretende Wehrleiter der Gemeinde Kall den Brandeinsatz von der Rettungsleitstelle von der Stufe 3 auf die Stufe B4 hochstufen, um überörtliche Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Denn die Kaller Tanklöschfahrzeuge reichten bei weitem nicht aus, um einen Pendelverkehr mit Löschwasser zu garantieren. Das Wasser musste schließlich aus einem Hydranten in Keldenich entnommen werden.

Lang forderte neben allen Kaller Löschgruppen Unterstützungskräfte aus Zingsheim, Mechernich und Schleiden an, um schließlich mit einer ganzen Reihe von Tanklöschfahrzeugen ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben, mit dem der Brand in dem hölzernen Anbau wirksam bekämpft werden konnte.

Fast 100 Einsatzkräfte

„Wir hatten fast 100 Einsatzkräfte hier“, resümierte der Gemeindebrandinspektor am Abend gegen 19 Uhr, als der Brand endlich unter Kontrolle war und die Flammen gelöscht waren. Anschließend beschränkten sich die Feuerwehrleute darauf, die von zwei Seiten mittels Scheinwerfern gut ausgeleuchtete Brandstelle akribisch nach weiteren Glutnestern zu durchsuchen.

Wer als Autofahrer am späten Nachmittag oder am Abend auf der L 206 zwischen Keldenich und Urft unterwegs war, dem konnte dieser Großeinsatz auch dann nicht verborgen bleiben, als die Flammen gelöscht waren und sich die Rauchsäule verzogen hatte. Denn auf der L 206 in Höhe des Schwalbenhofs hatte die Feuerwehr einen Bereitstellungsraum für nachrückende Kräfte eingerichtet.

Die Einfahrt zum Felsfeldhof ist lang und schmal, sodass immer nur einer der schweren Tankwagen nach unten fahren konnte und die übrigen auf halber Strecke geparkt werden mussten. Die Einfahrt zum Hof an der Landesstraße wurde durch Blaulicht und Warnblinkleuchten gesichert.

Auch der Wechsellader des Kreisbrandschutzzentrums, der den Abrollbehälter Atemschutz an die Einsatzstelle bringen sollte, konnte nur mit Mühe ins Tal manövriert werden. Später, als sich die Lage etwas stabilisiert hatte, rückte das Deutsche Rote Kreuz aus Kall mit einem Verpflegungstrupp an, um die vielen Einsatzkräfte, darunter Besatzungen mehrerer Rettungswagen, zu verpflegen.

Stromausfall

Die Bewohner des Hauses, eine 57-jährige Frau und ihr 62-jähriger Ehemann, beobachteten die Löscharbeiten aus sicherer Entfernung. Sie sagten, dass plötzlich der Strom ausgefallen sei. Ihre 17-jährige Tochter habe dann beim Blick aus dem Fenster gesehen, dass Rauch aus dem Anbau gekommen sei, in dem sich ein Rasentraktor, Heimwerkermaschinen und Werkzeuge zur Holzbearbeitung sowie Kühltruhen befunden hätten.

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Ein Nachbar habe noch versucht, mit einem Gartenschlauch den Brand zu löschen, doch das sei vergeblich gewesen. Auch der Feuerwehr gelang es nicht, den Anbau vor den Flammen zu retten. Es sei ihr offenbar aber gelungen, das Haus vor größeren Schäden zu bewahren.

Als Brandursache vermuten die Eigentümer einen technischen Defekt. Die Polizei hatte am Montagabend noch keinerlei Erkenntnisse zum Auslöser des Feuers.

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