Teilnehmer gesuchtEifelerinnen veranstalten virtuellen Lauf für krebskranke Kinder

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Annika (links) und Carmen Karwanska aus Mechernich-Eicks.

Kall/Bonn/Mechernich-Eicks – Als der Hilfsgruppe Eifel vor zwei Jahren infolge der Corona-Pandemie durch ausfallende Veranstaltungen die Spenden ausblieben, veranstalteten Annika Karwanska und deren Mutter Carmen aus Eicks einen virtuellen Nikolaus-Spendenlauf, der über 17.000 Euro einbrachte.

Jetzt ruft das Mutter-Tochter Gespann zu einem virtuellen Mut-Perlen-Lauf auf, der vom 17. bis 19. Juni stattfinden wird. „Das erlaufene Geld soll wie im Jahr 2020 der Hilfsgruppe Eifel zugute kommen, die damit das Mut-Perlen-Projekt des Bonner Förderkreises für krebskranke Kinder und Jugendliche unterstützt“, so Annika Karwanska, die vor 17 Jahren selbst an Leukämie erkrankt war und ihre schwere Erkrankung nach einer längeren Behandlung im Bonner Uniklinikum besiegt hatte.

Als ehemals Betroffene ist es der heute 21-Jährigen und deren Mutter ein großes Anliegen, auf die Wichtigkeit des Projekts aufmerksam zu machen. „Es ist uns ein Herzensanliegen, das nicht an fehlendem Geld scheitern darf“, so Annikas Mutter. Derzeit sind die beiden Frauen damit beschäftigt, spezielle Mut-Perlen für den Benefizlauf in Handarbeit herzustellen. Eine Kette mit durchschnittlicher Länge erfordere Kosten zwischen 80 und 100 Euro.

Therapie ist langwierig und belastend

Wie Annika und Carmen Karwanska selbst leidvoll erfahren mussten, ist die Therapie einer Krebserkrankung für Kinder und Jugendliche sehr langwierig, schmerzhaft, traumatisch und belastend. Es sei daher nicht unüblich, wenn die Kinder manchmal die Geduld verlieren oder sich notwendigen Behandlungen nur ungern unterziehen. Carmen Karwanska: „Es ist erwiesen, dass Kinder besser kooperieren, wenn sie für Anstrengungen belohnt werden.“ Die besagten Mut-Perlen seien da ein bewährtes Belohnungssystem während der gesamten Behandlungszeit. „Für jede Intervention bekommen die Patienten eine spezielle Perle, die eine spezielle Untersuchung symbolisiert.“

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Neben Infusionsflaschen hängen die bunten Mut-Perlen-Ketten.

„Die Kinder fädeln die Perlen auf eine lange Schnur“, berichtet Annika Karwanska aus eigener Erfahrung. Dadurch entstehe eine persönliche Kette, deren Länge je nach Dauer der Therapie mehrere Meter erreichen könne und die eine individuelle Krankengeschichte erzähle. Annika Karwanska: „Sie ist ein Tagebuch aus Perlen, aus dem die Kinder Mut, Trost und Hoffnung schöpfen“. Viele Patienten würden die oft vier bis sechs Meter lange Mut-Perlen-Kette noch lange nach Abschluss der Therapie aufbewahren. „Auch kann die Kette für Eltern, deren Kind verstorben ist, eine besondere Erinnerung an ihr Kind sein“, so die junge Eickserin. „Uns ist es wichtig, dass an unserem Event alle teilnehmen können – egal, ob Jogger, Wanderer, Walker und erstmals auch Radfahrer“, beschreibt Mutter Carmen die Teilnahmemöglichkeiten. Jeder Teilnehmer kann von einem beliebigen Ort aus starten und die Strecke wählen.

Startgeld geht an Hilfsgruppe Eifel

Der virtuelle Lauf wird über das Internet abgewickelt und dokumentiert. Läufer über die Distanz von 15 und 21 Kilometern zahlen 15 Euro Startgeld. Zehn Euro werden bei allen anderen Kategorien wie Wandern, Joggen und Radfahren über unterschiedliche Streckenlängen fällig. Anmeldungen zum virtuellen Lauf sind bereits über die Internetseite möglich. Damit das Startgeld zu 100 Prozent an die Hilfsgruppe-Eifel gespendet werden kann, werden noch weitere Sponsoren gesucht.

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Für Informationen und Rückfragen stehen Carmen und Annika Karwanska, die den Perlenlauf als jährliche Veranstaltung etablieren wollen, unter Tel. 0 24 43/75 52 zur Verfügung.

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