Zusammen aufgewachsenEhemaliger Bürgermeister von Kall feiert diamantene Hochzeit

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Diamantene Hochzeit Kaiser

Karin und Hans Kaiser wohnen seit Jahrzehnten in Keldenich und feierten mit Familie und Freunden die diamantene Hochzeit.

  • Hans Kaiser war der erste hauptamtliche Bürgermeister von Kall.
  • Er und seine Frau Karin Kaiser feiern mit Familie und Freunden die diamantene Hochzeit.
  • Wie die beiden sich kennen lernten und was das Jubelpaar im verdienten Ruhestand umtreibt.

Kall-Keldenich – Im Keldenicher Haus des Kaller Altbürgermeisters Hans Kaiser gaben sich die Vertreter von Ortsvereinen die Türklinke in die Hand. Der Grund für den Besucherandrang liegt 60 Jahre zurück. Denn am 25. November 1959 gab Hans Kaiser seiner Ehefrau Karin vor dem Altar der Keldenicher Kirche das Jawort.

Die offizielle Feier der diamantenen Hochzeit begingen die Ehejubilare mit einem Dankgottesdienst in der Keldenicher Kirche. Anschließend feierten sie mit der Familie sowie vielen Freunden und Bekannten im Schafstall in Steinfeld. Hans und Karin Kaiser kennen sich beinahe schon ein ganzes Leben lang.

Der gebürtige Kölner und die Jülicherin kamen als kleine Kinder durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges nach Keldenich. Als Fünfjährige saßen sie während der Kirmes schon zusammen in der kleinen Schiffschaukel. Auch in der Schulzeit waren sie unzertrennlich.

Händchen gehalten

Im letzten Schuljahr kamen erste Liebesgefühle bei den 14-Jährigen auf. „Wir haben uns heimlich im Garten des Keldenicher Pastorats getroffen und Händchen gehalten“, erinnern sich Hans Kaiser (79) und Ehefrau Karin (80) noch gern an diese Zeit. Er habe schon früh in der Schule ein Auge auf die dunkelhaarige Mitschülerin geworfen, deren Haare „klütteschwatz“ gewesen seien, schmunzelt der Altbürgermeister.

Auch nach der Schulentlassung, als beide wegen der Ausbildung getrennte Wege gehen mussten, riss die Verbindung nicht ab. Karin, die eigentlich Katharina und mit Mädchennamen Nießen hieß, lernte damals in Nettersheim zwei Jahre lang Hauswirtschaft. Später nahm sie als „Haustochter“ ihre Arbeit in einer Apothekerfamilie auf. Zudem besuchte sie die Nähschule bei den Nonnen im Schleidener Anna-Clara-Haus. 

Hans Kaiser machte eine dreijährige kaufmännische Ausbildung bei der Firma Michael Schumacher. Dort verdiente er bis zur Heirat im Jahr 1959 seine Brötchen. Anschließend wechselte er zur Provinzial-Versicherung, seine Frau nähte in Heimarbeit Schürzen und Kittel. Als der Ehemann sich 1970 selbstständig machte und im Haus Trauer eine Versicherungsagentur eröffnete, kümmerte sich Karin Kaiser 30 Jahre lang mit um die Kunden.

Hans Kaiser ist im Kreis Euskirchen kein Unbekannter. Er machte sich in der Politik einen Namen. Sein Freund Werner Schumacher bestärkte ihn damals darin, CDU-Mitglied zu werden. Schon bald wurde Kaiser Vorsitzender des Kaller Gemeindeverbandes der Jungen Union. Zehn Jahre lang war er im Kreistag politisch aktiv. 

Erster hauptamtlicher Bürgermeister

Von 1972 bis zu seiner Wahl zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister im Jahr 1999 war er zudem Mitglied der Kaller CDU-Ratsfraktion, deren Vorsitzender er 15 Jahre lang war. Zwei Legislaturperioden war er Ortsvorsteher von Keldenich.

Langeweile im verdienten Ruhestand hat das Jubelpaar keinesfalls. Drei Enkel- und zwei Urenkelkinder – ein drittes wird im Mai erwartet – halten (Ur-)Oma und (Ur-)Opa auf Trab. Zudem kümmert sich Hans Kaiser noch um seine vermieteten Immobilien.

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Das Hobby des Jagens hat er aufgegeben, obwohl er noch ein Jagdrevier gepachtet hat: „Ich habe kein Interesse mehr am Schießen, lieber beobachte ich die Tiere.“ Auf Geschenke haben beide verzichtet. Sie baten die Gratulanten, das Hospiz der Mechernicher Communio in Christo zu unterstützen.  

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