Kommentar zur Wahl in EuskirchenGrüne Wähler als Königsmacher bei der Stichwahl

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Markus Ramers (links) und Johannes Winckler 

Kreis Euskirchen – Es wäre ein wirklich historischer Moment für den Kreis Euskirchen, wäre da nicht Landrat Günter Rosenke, der seit 2009 nach seinem Austritt aus der CDU als parteiloser Bürgerlandrat zwei Wahlsiege gegen CDU-Kandidaten eingefahren hat.

Doch ein bisschen historisch ist es schon: Jahrzehntelang sind SPD-Kandidaten vergeblich gegen die schwarze Bastion im Kreis Euskirchen angerannt.

Jetzt hat erstmalig ein Sozialdemokrat die Nasenspitze vorn, und das, obwohl – oder vielleicht auch gerade weil – er seine Parteizugehörigkeit keineswegs herausgekehrt hat. Zum Missfallen seiner Kontrahenten nicht mal auf den Wahlplakaten. In einem echten Foto-Finish hatte Markus Ramers auf der Ziellinie einen hauchdünnen Vorsprung vor seinem CDU-Kontrahenten Johannes Winckler. Knapper geht’s nimmer. Und das ist ein Ergebnis, auf das beide Wahlkämpfer stolz sein dürfen. Und das in zwei Wochen eine spannende Stichwahl mit offenem Ausgang verspricht.

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Beide Kandidaten können gewinnen. Beide haben begriffen, dass in der Ära Rosenke bei der Landratswahl – ebenso wie bei vielen Bürgermeisterwahlen – die Person des Kandidaten in den Vordergrund gerückt ist, und nicht mehr das Parteibuch.

Allerdings könnte sich Markus Ramers jetzt einen leichten Vorteil ausrechnen. Denn jetzt gilt es für beide, möglichst viele Wähler der anderen Kandidaten abzugreifen.

Spannende Wahlempfehlung

Und dabei könnten grüne Wähler zu Königsmachern werden. Es geht nicht nur um die knapp zehn Prozent, die der Grünen-Kandidat Hans-Werner Ignatowitz errungen hat. Mit 15 Prozent bei den Kreistagswahlen haben die Grünen zwar nicht so hoch gepunktet, wie sie sich das erhofft haben. Doch jetzt könnte tatsächlich den Ausschlag geben, welcher der Kandidaten bei grünen Themen und der Fridays-for-Future-Generation die Nase vorn hat. Da kann man gespannt sein, für welchen der beiden Kandidaten sich die Partei von Bündnis 90/Die Grünen ausspricht.

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