Ärger am Bahnhof MechernichFußgängerüberweg ist weiterhin nicht nutzbar

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Noch ist der neue Fußgängerüberweg zu Gleis 2 nicht nutzbar. Ein Hinweis, wie man übers Gleis kommt, fehlt hier. 

Noch ist der neue Fußgängerüberweg zu Gleis 2 nicht nutzbar. Ein Hinweis, wie man übers Gleis kommt, fehlt hier. 

Mechernich – Endlich fahren wieder Züge, und der Bahnhof ist wieder frei. Das haben wohl viele Mechernicher am Wochenende gedacht. Umso größer war bei einigen Bahnfahrern der Frust am Montagmorgen. Der Grund: Die Bauarbeiten am Bahnhof sind zwar fast abgeschlossen, aber der neue Fußgängerüberweg ist noch nicht nutzbar. Wer einen Zug nach Köln nehmen möchte, muss über den Behelfseingang an der Friedrich-Wilhelm-Straße das Gleis betreten.

Beschilderung an Friedrich-Wilhelm-Straße

Das sei aber am Montag nicht klar gewesen, berichtet eine Pendlerin. Sie und viele andere hätten zunächst vergeblich versucht, über den neuen Überweg aufs Gleis zu kommen. Erst durch Rufe vom anderen Gleis hätten sie erfahren, dass sie ganz außen herumlaufen mussten – immerhin ein Fußweg von 500 Metern.

Besonders ärgerlich: Der Bus des Schienenersatzverkehrs (SEV), aus Kall kommend, habe am Montag auf der Seite des Bahnhofsgebäudes gehalten, so dass auch diese Fahrgäste einmal um das Bahnhofsgelände herumlaufen mussten. Einige hätten so den Zug verpasst, berichtet die Pendlerin.

Lediglich zwei Schilder vor dem Bahnhof weisen den Weg.

Lediglich zwei Schilder vor dem Bahnhof weisen den Weg.

Dass der Fußgängerüberweg noch nicht fertig sei, sei ganz klar kommuniziert worden, sagte Thomas Hambach auf Nachfrage. Der Beigeordnete der Stadt Mechernich ist für das Projekt Bahnhof zuständig.

Auch gebe es eine Beschilderung in Richtung des Eingangs an der Friedrich-Wilhelm-Straße. Schließlich sei dort auch schon vor der Flut, als der Bahnhof bereits umgebaut wurde, der Eingang zum Gleis gewesen.

Das stimmt zwar, jedoch stehen die Schilder nur an zwei Orten: Vor dem Bahnhofseingang und an der Bushaltestelle. Wer also schon an den Schildern vorbei aufs Gleis gelaufen ist, bleibt ratlos zurück. Denn die Treppen sind einfach nur abgesperrt. Ein Hinweis, wie man nun auf das gewünschte Gleis kommt, fehlt. Und das macht sich bemerkbar. Immer wieder sieht man am Bahnsteig ratlos dreinschauende Menschen.

Busse halten auch auf anderer Bahnhofsseite

Es sei richtig, dass einige Busse des SEV am Anfang der Woche noch die Vorderseite des Bahnhofs angefahren haben, gibt Benjamin Jeschor vom VRS zu. Die Info, dass die Busse nun auch auf der anderen Seite halten sollen, sei leider nicht zu allen durchgedrungen.

Das sei aber inzwischen geklärt. Nun halten die Busse vor dem ehemaligen RWZ-Gebäude. „Es tut uns leid, dass das in den ersten Tagen nicht geklappt hat.“

In zwei bis drei Wochen soll auch der neue Fußgängerüberweg nutzbar sein. Bis dahin werde noch ein Belag aufgetragen werden, und dieser müsse dann noch trocknen, sagt Hambach. Die Aufzüge seien aber aller Voraussicht nach erst im Juli nutzbar.

Sitzgelegenheiten an Gleisen sollen folgen

Zudem sollen an dem neuen Gleis auch noch weitere Sitzgelegenheiten installiert werden. Diese seien im Anforderungsprofil der Bahn zwar nicht vorgesehen, aber die Stadt wolle sie dennoch aufstellen. „Wir wollen es ja auch schön machen“, sagt Hambach.

Deshalb habe die Stadt sich auch dafür eingesetzt, dass es noch einen dritten Aufzug und eine Überdachung gebe. Auch diese Dinge seien eigentlich nicht vorgesehen gewesen.

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Einen zusätzlichen Fußgängerüberweg vom Parkplatz an der Deutschen Mechatronics zum Bahnhof solle es aber nicht geben. Dort gebe es bereits eine Querungshilfe in Form einer Verkehrsinsel, so Hambach.

Der Beigeordnete erklärte auch, was es mit den Metallbügeln über dem Fußgängerüberweg auf sich hat. Hier komme nicht etwa noch ein Dach hin, sondern es handele sich dabei um die Beleuchtung des Weges.

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