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Aufmunterung zu WeihnachtenKrankenhaus Mechernich performt „Last Christmas“

Lesezeit 3 Minuten
Als Nikoläuse auf dem Hubschrauberlandeplatz tanzte ein Teil der Belegschaft des Kreiskrankenhauses Mechernich für das Video zu ihrer ganz eigenen Version von „Last Christmas“.

Als Nikoläuse auf dem Hubschrauberlandeplatz tanzte ein Teil der Belegschaft des Kreiskrankenhauses Mechernich für das Video zu ihrer ganz eigenen Version von „Last Christmas“.

Mechernich – Das Corona-Jahr 2020 war für viele kein leichtes. Vor allem die Pflegekräfte, Ärzte und Mitarbeiter der Krankenhäuser können ein Lied davon singen. Und genau das hat die Belegschaft des Kreiskrankenhaus Mechernich nun getan.

In ihrer ganz eigenen Version des Wham-Weihnachtshits von 1985 besingen sie die Pandemie und wie die ihren Alltag und Weihnachten verändert. „Last Christmas the world was okay, but the very next year a virus takes it away“, (frei übersetzt: Letztes Weihnachten war die Welt noch in Ordnung, doch im Jahr darauf nahm ein Virus es uns weg) heißt es darin.

Mut in Zeiten der Pandemie

Sie wollten den Menschen und den Kollegen mit dem Lied Mut machen und sie motivieren durchzuhalten, sagt Jennifer Grundtner, Leiterin der Unternehmenskommunikation des Krankenhauses. Vor etwa zwei Wochen hätten sie sich in ihrer Abteilung und mit dem Qualitätsmanagement zusammengesetzt und überlegt, was man tun könnte. „Weil die Stimmung gerade etwas drückt“, berichtet Grundtner.

„Die Leute brauchen jetzt auch einfach mal etwas für die Seele“, sagt auch Sofia Linden. Die 39-Jährige hat den Song geschrieben und eingesungen. Im Krankenhaus ist sie die leitende Krankenschwester der Bauch-Station, in ihrer Freizeit singt sie seit langem in der Rockcoverband Insanity – wenn nicht gerade eine Pandemie jegliche Gruppentreffen verhindert.

Einblick in die Krankenhausarbeit

Von ihrem Gesangstalent wusste auch Grundtner. Deshalb habe sie sich dazu entschieden, Linden mit ins Boot zu holen. „Wir mussten sie nicht wirklich überreden“, sagt Grundtner. Ein paar Tage Bedenkzeit habe sie schon gebraucht, berichtet Linden. Aber dann habe sie sich an einem freien Tag mit ihrer Gitarre hingesetzt und den Song geschrieben.

Sie persönlich finde das originale Last Christmas eher furchtbar, so wie viele die aktuelle Zeit furchtbar fänden. Deshalb passe das doch vom Grundgerüst her gut zusammen, sagt sie und lacht. Es sei ihr wichtig gewesen, den Menschen einen möglichst guten Eindruck von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeit im Krankenhaus zu geben.

Querschnitt der gesamten Belegschaft

Im Video sieht man Pfleger und Ärzte in Schutzanzügen, die Besuchsverbot-Schilde, FFP2-Masken und Corona-Abstriche. Ihnen sei auch wichtig gewesen, dass möglichst ein Querschnitt der gesamten Belegschaft gezeigt werde, berichtet Grundtner. Mitgemacht haben beispielsweise der Chefarzt der Kinderklinik, ein Betriebsrat, Personal von den Isolier- und Intensiv-Stationen, eine Putzfrau und auch eine Klasse der Pflegeschule.

In drei Tagen haben sie das Video gedreht. „Das war wirklich eine Hauruckaktion“, sagt Grundtner. Aber alle seien mit Leib und Seele dabei gewesen, berichtet Linden. „Ich glaube, das spürt man auch in dem Video.“

Körperliche und emotionale Belastung

Der Alltag unter Corona-Bedingungen sei auch im Krankenhaus anstrengend, körperlich wie emotional. Deshalb sei es ihr ein Anliegen gewesen, irgendwie noch einmal etwas Positives in die Welt zu senden.

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Linden ist sicher, dass sie das mit dem Video geschafft haben. Das spiegele sich in den vielen Reaktionen wieder, die sie erhalten habe. Seit der Veröffentlichung des Videos stehe ihr Handy quasi nicht mehr still. Freunde und Bekannte verbreiten den Weihnachtsgruß immer weiter. Und auch in den Sozialen Medien kommt das Video überwiegend gut an. Für Linden ist das eine Bestätigung. Trotzdem hofft sie, dass das nächste Jahr ein besseres wird und sie wieder Rock-Songs statt Corona-Lieder singen kann.

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