Bleibelastung in MechernichBürgermeister will Land und Bund miteinbeziehen

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Bleigutachten

Die Belastung des Mechernicher Bodens mit Blei beschäftigt die Bürger seit Jahren (Symbolfoto).

  • Mechernichs Bürgermeister Hans-Peter Schick will Land und Bund mit Blick auf die Bleibelastung des Bodens in die Verantwortung nehmen.
  • Der nächste Schritt zur Lösung des Problems sind Blutscreenings Ende Juni und Anfang Juli.

Mechernich – Die Stadt Mechernich wolle nicht „den Kopf alleine hinhalten“, wenn es um die Bleibelastung im Stadtgebiet gehe. Das erklärte Bürgermeister Hans-Peter Schick (CDU).

Auch das Land und der Bund hätten Verantwortung zu übernehmen – das Land, weil es den Einfluss seiner Bergämter nicht ausreichend genutzt hat; der Bund, weil sein Tochterunternehmen Preussag, bei der Bergwerkschließung 1957 möglicherweise zu wenig für die Rekultivierung getan hat.

Dies, so Schick im Gespräch mit dieser Zeitung, beziehe sich allgemein auf die aktuelle Diskussion und nicht auf einzelne Maßnahmen. „Wir wissen ja noch gar nicht, welche Maßnahmen vorzunehmen sind.“ Die Stadt warte noch die Ergebnisse der vorgenommenen Bodenproben und die der Simulationen ab, die zeigen sollen, in welchem Maße Blei ins Blut der betroffenen Menschen gelangt.

Schick

Mechernichs Bürgermeister Hans-Peter Schick (CDU)

Weitere Auskunft sollen die Blutscreenings ergeben, die am Dienstag, 25. Juni (9 bis 19.30 Uhr), und Donnerstag, 4. Juli (9 bis 16 Uhr), im Mechernicher Rathaus stattfinden.

Etwas mehr als 150 Bürger hätten sich bislang dazu angemeldet, teilt die Stadt mit. Um belastbare Daten zu haben, seien 100 bis 200 Probanden nötig, hatte der stellvertretende Leiter des federführenden Kreisgesundheitsamtes, Christian Ramolla, im Rahmen einer Informationsveranstaltung Anfang Mai erklärt. Ihr Blut untersuchen lassen, sollen vor allem Bürger, die länger schon in vergleichsweise stärker belasteten Gebieten leben.

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Schick sowie Ortsvorsteher und Ratsmitglieder wollen in den kommenden Tagen von Haus zu Haus ziehen, um über die Untersuchung zu informieren.

„Ich bin der Bürgermeister aller Bürger und möchte, dass wir uns der neuerlichen Bleidiskussion so sachlich wie möglich stellen“, erklärte Schick. Und weiter: „Dazu brauchen wir weniger Emotionen, die sich bereits in einseitigen und scharfen Angriffen in Sozialen und anderen Medien Bahn brechen, und mehr gesicherte Fakten und Untersuchungen.“

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