D'r met Abstand schönste ZochMechernicher Jecken enttäuscht von Kölner Kollegen

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„Wir sind noch da“, sagen Albert Meyer vom Festausschuss Mechernicher Karneval, Karl „Charly“ Theißen von der Prinzengarde und Reinhard Kijewski von dem KC Bleifööss (v.l.).

Mechernich – Es ist das dritte Jahr in Folge, dass die Mechernicher auf ihren Umzug verzichten müssen. Seit zwei Jahren ist es Corona, davor war es das Wetter, was die Jecken in der ehemaligen Bergbaustadt veranlasst, den Zug vorsichtshalber abzusagen. So hinken sie in Mechernich etwas hinterher was den Karneval angeht, sagen Karl „Charly“ Theißen von der Prinzengarde, Reinhard Kijewski von dem KC Bleifööss und Albert Meyer vom Festausschuss Mechernicher Karneval.

Die Vereine wollen Präsenz zeigen

„Wir haben großes Glück, dass alle mitziehen“, sagt Theißen. Besonders in der Big Band rücke die Jugend nach, dass sei sehr wichtig für den weiteren Fortbestand. Der Festausschuss habe da weniger Glück, berichtet Meyer. Zwar seien die Mitgliederzahlen mehr oder weniger konstant, aber die Jugendlichen bleiben aus, weil beispielsweise kein Tanztraining stattfinden kann. „Hoffentlich können wir das wieder hinbekommen“, so Meyer. Deswegen war es den Mechernicher Jecken auch so wichtig, beim virtuellen Zug teilzunehmen: „Es ist wichtig, Präsenz zu zeigen. Wir sind noch da“, sagt Theißen.

Jetzt geht’s los

D’r Zoch stellt sich op – mehr als 20 Gruppen und Vereine sind dem Aufruf zum virtuellen Karnevalszug gefolgt. In den kommenden Tagen stellen wir die Jecken vor – Alaaf. Hier finden Sie alle Gruppen, die mitmachen.

Wir beleuchten auch den Karneval in den Dörfern. Wie er sich entwickelt hat und wie er sich trotz Corona-Pandemie und Flutkatastrophe behauptet hat, nicht hat unterkriegen lassen.

Am Schluss der Aktion entsteht ein Video-Karnevalszug, der unsere Jecken in Szene setzt, auch wenn es in dieser Session auf der Straße nicht möglich sein wird.  (eb)

Schon im Dezember mussten die Jecken ihre Sitzungen und Veranstaltungen absagen, um die Förderung vom Land zu erhalten. In Köln mache man dagegen einfach weiter, so Theißen. „Das ärgert mich gewaltig“, sagt auch Kijewski. „Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Wir können das nicht.“ Die Veranstaltungen für erheblich weniger Publikum stattfinden lassen, können sich kleine Vereine finanziell nicht leisten, sind sich die drei Männer einig. „Alle haben sich solidarisch gezeigt“, so Meyer. Und Kijewski setzt noch einen drauf: „Ich komme mir verarscht vor.“

Ordenverleihung im Auto

Einen kleinen Trost gibt es für die Mitglieder der Bleifööss und des Festausschusses: Die Bleifööss planen an Weiberfastnacht ein kleines Sit-in im Vereinsheim, der Festausschuss organisiert am Donnerstag einen Drive-in-Schalter, an dem Mitglieder den Sessions-Orden erhalten.

„Trotz beider Katastrophen bleiben wir gemeinsam stark“ ist auf dem Orden zu lesen und soll damit an Corona und die Flut erinnern. Weil es 2021 keinen Orden gab, sind nun zwei in einem vereint.

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Außerdem sei eine Plakataktion im Stadtgebiet ab dieser Woche über die jecken Tage vom Festausschuss geplant. Im kommenden Jahr wollen alle drei Vereine wieder voll durchstarten.

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