Brand bei Firma FeuerfestFeuerwehr vermutet Brandstiftung – Zeugen sahen Flüchtende

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Gegen 22 Uhr war das Feuer von Autofahrern bemerkt worden.

Mechernich-Firmenich – Die schwarzen Rauchwolken waren am Mittwochabend weithin sichtbar. Gegen 22 Uhr war ein Feuer in einer Lagerhalle auf dem früheren Gelände der Firma Feuerfest Siegburg zwischen Satzvey und Firmenich ausgebrochen. Nach Angaben eines Polizeibeamten hatte ein Autofahrer den Rauch bemerkt und die Feuerwehr alarmiert.

500 Meter Schlauch zur Löschung nötig

Kurz zuvor habe der Zeuge zwei Personen in der Nähe der stillgelegten Fabrik gesehen. Wie die Euskirchener Polizei mitteilte, flohen die beiden Personen kurze Zeit später mit dem Auto. Die Kripo  hat die Ermittlungen aufgenommen.

Unter der Leitung von Achim Nießen waren 45 Feuerwehrleute des Löschzugs 3 der Stadt Mechernich im Einsatz. Die Einsatzkräfte hatten das Feuer, das im linken Bereich des Firmengeländes ausgebrochen war, relativ schnell unter Kontrolle. Allerdings hatten die Einsatzkräfte nicht nur mit den Flammen zu kämpfen, sondern auch mit der Wasserversorgung. „Wir hatten Probleme, weil ein Hydrant nicht verfügbar war“, klagte Einsatzleiter Nießen. Mit mehreren Schläuchen wurde die Versorgung mit Wasser aus Firmenich sichergestellt. Laut Nießen waren dafür etwa 500 Meter Schlauch nötig.

Hydrant zurückgebaut

Mittlerweile steht fest, warum der Hydrant von der Feuerwehr nicht genutzt werden konnte. „Das Verbandswasserwerk hat den Hydranten zurückgebaut. Er soll in den kommenden Tagen wieder aktiviert werden“, sagte Thomas Hambach, Erster Beigeordneter der Stadt Mechernich. Die Stadt sei bereits bei einem Einsatz vor drei Wochen (siehe „Kind stürzte durchs Dach“) von der Feuerwehr auf den fehlenden Hydranten aufmerksam gemacht worden. Da es sich aber um eine umfangreichere Maßnahme handele, sei bisher noch nichts passiert.

Kind stürzte durchs Dach

Vor etwa drei Wochen stand das stillgelegte Firmengelände schon einmal im Fokus der Rettungskräfte. Ein zwölfjähriges Mädchen aus dem Stadtgebiet Mechernich war beim Spielen auf dem Areal schwer verletzt worden. Das Kind war damals nach Angaben von Einsatzleiter Thomas Wolff beim Spielen mit Freunden aufs Dach des leer stehenden Industriegebäudes geklettert und durch die Dachabdeckung gestürzt.

Bei dem Sturz zog sich das Kind mehrere Brüche zu und musste mit dem Rettungshubschrauber in die Uni-Klinik geflogen werden. (tom)

Eine Zirkusfamilie hatte 2016 das Firmengelände gepachtet, um dort Quartier zu beziehen. Das notwendige Wasser hatte die Zirkusfamilie mit einem  Standrohr aus dem Leitungsnetz bezogen. Über diese Versorgung wurde monatelang gestritten.

Unbekannte zündeten Stroh und Unrat an

Das Verbandswasserwerk Euskirchen musste zwischenzeitlich sogar unter Polizeischutz ein Standrohr einziehen. Gleichzeitig demontierten Mitarbeiter  die Klaue, in die das Standrohr eingeschraubt wird.

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Trotz der schwierigen Wasserversorgung war der Brand nach etwa 30 Minuten gelöscht. Aktuell geht die Euskirchener Polizei von fahrlässiger Brandstiftung aus. Die unbekannten Täter hätten Stroh und Unrat entzündet. Dadurch seien  Holzlatten beschädigt worden. Der Schaden liegt im unteren dreistelligen Euro-Bereich.

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