Rücksichtsloser LandwirtSchon vorher zwei Kitze getötet

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Mit getupftem Fell kommen die Kitze im Frühsommer zur Welt.

Mit getupftem Fell kommen die Kitze im Frühsommer zur Welt.

Mechernich/Zülpich – Gegen den Landwirt, der in einem Mechernicher Außenort beim Mähen einer Futtergraswiese ein Rehkitz tödlich verletzt haben soll, ist gleich zweimal Strafanzeige gestellt worden.

Er soll bereits Wochen vorher in Zülpich zwei Kitze ausgemäht haben. In beiden Fällen wird ermittelt.

Tierschutzorganisation stellte Strafanzeige

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte am 26. Juli über das Geschehen in Mechernich berichtet. Ein Jäger hatte damals das Rehkitz, das von den Messern des Kreiselmähers übel zugerichtet worden war, von seinen Leiden erlösen müssen.

Daraufhin gab die Tierschutzorganisation Peta bekannt, dass sie gegen den Tatverdächtigen Landwirt Strafanzeige erstattet habe.

Der Artikel rief aber auch einen weiteren Jäger auf den Plan. Er berichtete, dass derselbe Landwirt, der das Kitz in dem Mechernicher Außenort so schwer verletzt haben soll, knapp zwei Monate zuvor auch auf Zülpicher Stadtgebiet ohne Rücksicht auf Verluste gemäht habe. Zwei Rehkitze seien dabei am 2. Juni ums Leben gekommen, sagt der Jäger.

Aufgrund dieser Aussage hat der Mechernicher Tierschutzverein jetzt Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bonn erstattet und dadurch ein zweites Ermittlungsverfahren gegen den Landwirt in Gang gesetzt.

„Damit das Hand und Fuß hat, haben wir einen Rechtsanwalt eingeschaltet“, sagte der Vereinsvorsitzende Reiner Bauer.

Unterdessen meldete sich auch der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) zu Wort. „Der Schutz der Rehkitze liegt Landwirten am Herzen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der RLV empfiehlt den Einsatz von Wildrettern. Das sind piepsende Geräte, die am Schlepper angebracht werden. Deren durchdringender Ton scheuche Wildtiere auf.

Auch stellten viele Bauern Lampen auf, um das Wild zum Verlassen der Fläche zu bewegen, kurz bevor gemäht werde. Überdies rufe der RLV regelmäßig dazu auf, von innen nach außen zu mähen. Dann könnten Rehe und Hasen vor den tödlichem Maschinen flüchten.

Der Landwirt, gegen den die Strafanzeigen erstattet wurden, hatte nach Angaben von Zeugen in beiden Fällen von außen nach innen gemäht. (jsp)

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