Abo

Besorgte TierbesitzerIn Nettersheimer Neubaugebiet verschwinden Katzen

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Fotos von seiner vermissten Katze Pauline hat Oliver Richartz an die Laternenpfähle in der Umgebung gehängt. 

Nettersheim – Sorge macht sich breit bei Katzenbesitzern im Nettersheimer Neubaugebiet. Denn allein in der Straße „Auf dem Hielig“ sind in zwei Monaten drei Katzen verschwunden. Eine weitere ist mutmaßlich vergiftet worden. Spuren gibt es keine, und so können die Katzenhalter nur vermuten, was mit ihren Lieblingen geschehen ist.

Pauline war die bislang letzte Katze, die vor zwei Wochen nicht mehr wie gewohnt frühmorgens vor der Terrassentür von Oliver Richartz und Iris Bey stand, um ihr „Frühstück“ einzufordern. „Um 22.30 Uhr am Vorabend habe ich sie zum letzten Mal gesehen“, schilderte Richartz den letzten Kontakt.

Er habe sofort ein ungutes Gefühl gehabt, erinnerte er sich. Seitdem ist er auf der Suche nach ihr. 17 Jahre alt ist sie, machte auch nicht mehr die ganz großen Ausflüge. „Sie ging gerne rüber zu den Nachbarn, wo sie ihre Lieblingsplätze hatte“, so der Besitzer.

Suchzettel an Laternenmasten in Nettersheim gehängt 

Richartz tat das, was viele tun, wenn sie ihre Katze vermissen: Er hängte Zettel auf, ging nachts durch die Straße, um zu hören, ob sie versehentlich eingeschlossen wurde und ruft, sah unter jeden Busch und fragte auch die Nachbarn. Dazu schaltete er eine Anzeige im Gemeindeblatt.

„Eine Anwohnerin hat berichtet, sie habe in der Nacht gegen 4 Uhr Geräusche wie von einem Katzenkampf gehört“, sagte er. Doch als sie nachgeschaut habe, sei nichts zu sehen gewesen.

Alle vermissten Tiere hatten ein schwarz-weißes Fell

Auch die Katze von Annette Wagener ist verschwunden, schon seit dem 18. Juni. „Sie ist 14 Jahre alt und war noch nie weg, immer pünktlich“, berichtete sie. Auch Wagener suchte die Hecken ab und sagte den Nachbarn Bescheid. „Ich habe beim Tierschutzverein in Mechernich nachgefragt, doch die wussten auch nichts“, sagte sie.

Seltsam kommt den Besitzern vor, dass derart viele Katzen in einem solch kleinen Bereich verschwinden. Und auch, dass die vermissten Tiere alle schwarz-weißes Fell haben. An Tierfänger glauben sie angesichts des Alters ihrer Lieblinge nicht. Viel größer ist die Sorge, dass ein Katzenhasser unterwegs sein könnte, der die Tiere tötet oder quält. Sorge bereitet ihnen auch, dass sie bei Gesprächen mit anderen Katzenhaltern von ähnlichen Fällen aus anderen Orten in der Eifel erfahren.

Bei Hugo diagnostizierte Tierarzt eine Vergiftung

Auch Gift könnte im Spiel sein. Das erste Tier aus der Serie, sollte es eine Serie sein, war Hugo, der Kater von Barbara und Günter Hochgürtel, die ebenfalls in der Straße leben.

„Wir waren im Urlaub, und als wir zurückkamen, hat er nichts mehr gegessen“, so Barbara Hochgürtel. Trotz Infusion und Spritzen habe das Tier nach drei Tagen eingeschläfert werden müssen. „Der Tierarzt hat eindeutig gesagt, dass es sich um eine Vergiftung handele“, betonte sie. Dabei sei der neunjährige Kater immer sehr vorsichtig mit dem Fressen gewesen. Und auch Hugo besaß ein schwarz-weißes Fell.

Für die Menschen, die ihre Lieblinge vermissen, wiegt der Verlust schwer. Noch immer sieht Iris Bey jeden Morgen nach, ob Pauline nicht doch durch die Gartentür in das Wohnzimmer lugt. Für sie und Oliver Richartz ist die Konsequenz klar: Die zwei Katzen, die sie noch haben, dürfen nachts nicht raus. Von Anfang an seien sie so erzogen worden, dass sie abends zu Hause zu sein haben. „Ich bin inzwischen ein Freund davon, dass die Katzen nachts drinnen sind“, sagt er. 

KStA abonnieren