Neues Buskonzept im Kreis EuskirchenLinie 771 wird zum Wander- und Fahrradbus

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Der Nationalpark-Shuttle von Kall nach Vogelsang fährt das ganze Jahr über und war die erste Freizeitlinie, die im Kreis Euskirchen eingeführt wurde. 2018 nutzten fast 50 000 Fahrgäste den Bus.

Der Nationalpark-Shuttle von Kall nach Vogelsang fährt das ganze Jahr über und war die erste Freizeitlinie, die im Kreis Euskirchen eingeführt wurde. 2018 nutzten fast 50 000 Fahrgäste den Bus.

Kreis Euskirchen – Auch Menschen, die im Urlaub ihr Auto zuhause lassen wollen, sollen die Chance haben, die touristischen Angebote im Kreis Euskirchen zu nutzen. Deshalb bietet der Kreis in Kooperation mit dem Nordeifel Tourismus sowie RVK, AESEG und Rurtalbus verschiedene Freizeitlinien an.

Anzahl der Fahrgäste angestiegen

Die erste Linie, die eingeführt wurde, ist der Nationalpark-Shuttle, der von Kall nach Vogelsang fährt. 2006 wurden auf dieser Linie rund 18 000 Fahrgäste gezählt. Seit dem Ausbau auf Vogelsang seien die Zahlen deutlich angestiegen, so Kreispressesprecher Wolfgang Andres. In 2018 belief sich die Zahl der Mitfahrer auf rund 49 500.

Ein Erfolg ist auch der Eifelsteig-Wanderbus (Linie 770), der seit 2017 an Wochenenden, Feiertagen und Brückentagen von Kall nach Mirbach fährt und an verschiedenen Etappen- und Zwischenzielen des Eifelsteiges hält und zudem den Einstieg in die Burgen-Routen in Blankenheim, den Eifeler Quellenpfad in Marmagen, Nettersheim und Blankenheim und den Eifeler Kräuterpfad in Nettersheim ermöglicht. Im ersten Jahr wurden 2783 Gäste in dem 20-Sitzer gezählt. In den Jahren danach waren es 2192 (2018) und 2564 (2019).

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Schwankungen aufgrund des Wetters

Die Schwankungen, so Kreispressesprecher Wolfgang Andres, führt man hauptsächlich auf das Wetter zurück. Ein zu verregnetes oder zu heißes Wochenende bedeute, dass deutlich weniger Besucher kämen. „Wichtig ist für uns auch immer die Nachsaison im September und Oktober – gutes Wanderwetter in diesen Monaten sorgt immer für hohe Nachfrage“, so Andres weiter.

Das Sorgenkind unter den touristischen Angeboten ist der Fahrradbus (Linie 771), der im vergangenen Jahr Premiere gefeiert hat. Der Bus verkehrt zwischen Schmidtheim und Hellenthal und bindet die Eifel-Höhen-Route und den Kyll-Radweg an den ÖPNV an und bietet die Möglichkeit, 16 Fahrräder im Anhänger mitzunehmen.

Fahrradrouten nicht so bekannt

Im ersten Jahr wurden auf dieser Linie nur 787 Fahrgäste registriert. Der Wanderbus, so vermutet Andres, habe es einfacher gehabt, da der Eifelsteig als über die Grenzen hinaus bekannter Premiumwanderweg deutlich mehr Leute anlocke, als die Fahrradrouten. Diese Routen sind auch schön, aber sie sind nicht so bekannt, so Andres.

Deshalb wurde nun am Konzept des Busses gearbeitet. Der Linienweg soll im Vergleich zum Vorjahr stringenter geführt werden, weshalb der Bus zukünftig von Schmidtheim direkt nach Kronenburg Alter Bahnhof fährt. Außerdem soll an den einzelnen Haltestationen Bannerwerbung platziert werden.

Bus soll mehr Zielgruppen ansprechen

Der Bus soll zudem als Wander- und Radbus präsentiert werden, damit er beide Zielgruppen anspreche. Schließlich finden sich entlang der Strecke zahlreiche Wandermöglichkeiten wie die EifelSchleifen und EifelSpuren mit den Einstiegsorten Schmidtheim, Kronenburg, Udenbreth, Ramscheid, Hollerath und Hellenthal und die Wege zu den wilden Narzissen in Hollerath.

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In Kronenburg und Hellenthal besteht zudem Anschluss an die Eifelsteig-Partnerwege Eifeler Quellenpfad sowie die Burgen-Route. Der Eifelsteig-Wanderbus und der Eifel-Wander und Radbus fahren in der Saison vom 10. April bis zum 25. Oktober. In der Nationalpark-Region werden ab Sommer zusätzliche Fahrten zwischen Kall und Aachen über Vogelsang angeboten, diese dann auch mit Fahrradanhänger, und auch der Wilde Kermeter soll über zusätzliche Fahrten der Linie 231 zwischen Gemünd und Heimbach besser an den ÖPNV angebunden werden.

Genaue Angaben nicht möglich

Welcher Anteil der Touristen in der Eifel das Busangebot schlussendlich nutzt, ist schwer zu erschließen, da gerade Tagesgäste nicht erfasst werden. Gezählt werden können überhaupt nur Übernachtungsgäste. Verlässliche Nutzerzahlen könne man nur bekommen, wenn man jede der 15 Eifelsteig-Etappen, von denen vier im Kreis Euskirchen liegen, mit Zählgeräten ausstatten würde und das sei nicht möglich.

Erfahrungsgemäß sei es aber, zumindest in Hinblick auf die Tagesgäste so, dass Wochenenden und Feiertage von den Gästen bevorzugt würden, vermeldet der Kreis.

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