Neues Vier-Sterne-Hotel in ErkensruhrEröffnung um ein Jahr verschoben

Lesezeit 3 Minuten
Noch keine Spur von Vier-Sterne-Luxus versprüht die „Eifelsteig Lodge“ in Erkensruhr. Geschäftsführer Freek Suringh musste die Eröffnung erneut verschieben.

Noch keine Spur von Vier-Sterne-Luxus versprüht die „Eifelsteig Lodge“ in Erkensruhr. Geschäftsführer Freek Suringh musste die Eröffnung erneut verschieben.

Simmerath-Erkensruhr – Eigentlich wollte Freek Suringh längst die ersten Gäste in seiner „Eifelsteig Lodge“ begrüßt haben. Sie sollten sich jetzt im Wellness-Bereich entspannen, im Restaurant regionale Köstlichkeiten genießen oder die Natur entdecken können. Doch von Vier-Sterne-Luxus-Flair ist in Erkensruhr noch nicht viel zu spüren. Schuttberge liegen da, wo einmal Lodges stehen sollen. Vom Haupthaus steht mehr oder weniger nur ein Gerippe.

„Was wir unterschätzt haben, waren die Abrissarbeiten“, sagt Suringh und blickt auf die Baustelle. Es sei viel mehr Sonder- und Restmüll entstanden als ursprünglich gedacht. Zum Teil habe es drei bis vier Fliesenschichten übereinander gegeben. Das sei im Vorfeld nicht zu sehen gewesen. Dann habe es auch Probleme mit der Statik gegeben. Ursprünglich habe er einen niederländischen Statiker für das Projekt hinzugezogen, der sich mit dem deutschen Recht anscheinend nicht so gut ausgekannt habe. Deshalb habe er einen neuen, deutschen Statiker finden müssen. Probleme habe es auch bei der Suche nach regionalen Handwerksbetrieben für die Arbeiten am neuen Hotel gegeben. Bei vielen seien die Auftragsbücher voll, und oft sei ihnen das Projekt zu groß gewesen, so Suringh.

100 Zimmer geplant

Der Eröffnungstermin für die „Eifelsteig Lodge“ wurde bereits zum zweiten Mal verschoben. Ursprünglich wollte Freek Suringh schon Ende 2019 eröffnen. Doch schon damals zogen sich Planung und Abriss unerwartet in die Länge.

Eigentümer des Hotels ist die niederländische Immobiliengesellschaft Metropop von Jos van de Mortel. Suringh soll Geschäftsführer der Lodge werden. Er setzt beim Bau auf natürliche Materialien.

100 Zimmer sollen in der Lodge künftig für Touristen bereitstehen. In der Hauptsaison soll eine Übernachtung etwas mehr als 60 Euro kosten. (jre)

Der Abriss habe nun insgesamt dreimal so viel gekostet wie geplant und doppelt so lange gedauert. Im Nachhinein wäre es billiger gewesen, alles abzureißen und komplett neu zu bauen, sagt Suringh.

„Ganz vorsichtig, ganz piano“

„Und dann waren wir endlich soweit, dass es losgehen konnte, und dann kam ein weiteres kleines Problem. Und das heißt: Corona“, sagt Suringh. Der niederländische Investor des Hotels habe daraufhin angekündigt, erst einmal alle seine im Bau befindlichen Projekte ruhen zu lassen. In Suringhs Augen die richtige Entscheidung. Hätte er mit dem Aufbau weitergemacht, hätte er nun bald eröffnen können. Doch was, wenn dann die zweite Welle gekommen wäre? „Dann fangen wir an mit einem Minus“, sagt Suringh. Stattdessen arbeite man seit Corona so kostensparend wie möglich an der Baustelle weiter. „Ganz vorsichtig, ganz piano. Wir haben Zeit“, sagt Suringh. Zurzeit seien meist nur etwa vier Arbeiter vor Ort. Gerade habe man im rechten Flügel des Hauses mit dem Trockenbau für die Zimmer begonnen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wenn alles klappt und Corona nicht dazwischenfunkt, will Suringh im Mai 2021 eröffnen. Ein Jahr nach dem ursprünglichen Eröffnungsdatum. Zuerst werde wohl das Haupthaus aufmachen mit 70 Betten und eventuell schon ein paar der 30 geplanten Lodges. „Dann lassen wir es langsam wachsen“, sagt er. Die Sorge, dass der Investor sich ganz von dem Hotel verabschiede, bestehe nicht. Erst vor wenigen Tagen habe es ein Gespräch mit Bürgermeister und Investor gegeben, in dem versichert worden sei, dass das Hotel gebaut werde. „Wir wollen alles dafür tun, dass es hier klappt“, sagt Suringh. Das Konzept eines hochklassigen Hotels für Naturliebhaber und Menschen, die ein bewusstes Leben führen wollen, aus natürlichen Materialien gebaut, mit einem regionalen Restaurant und trotzdem „locker“, sei „unique“, sagt er. Laut Suringh gibt es bereits Interessierte, die das Konzept in anderen Regionen übernehmen wollen.

KStA abonnieren