Ortseingang HeimbachGestaltung des Plätzchens nimmt Konturen an

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Trist und schmucklos präsentiert sich der Kreisverkehr am Ortseingang nahe des Heimbacher Bahnhofs.

Trist und schmucklos präsentiert sich der Kreisverkehr am Ortseingang nahe des Heimbacher Bahnhofs.

Heimbach – Auch wenn manche Ideen verführerisch wirken, darf nicht alles, was gemacht werden kann, auch tatsächlich realisiert werden. So wie die Idee, den trostlosen Kreisverkehr am Ortseingang von Heimbach mit wechselnden Gestaltungen aufzuhübschen. War es im Dezember dem informellen „Team Kreisverkehr“ noch möglich, einen überdimensionalen Adventskranz aufzubauen, der sich unvermutet zu einer Touristenattraktion entwickelte, so konnte bereits zu Karneval der symbolische Zoch nicht mehr auf dem Rondell realisiert werden, da ein Sturmtief drohte.

Mittlerweile hat der Landesbetrieb Straßen NRW klargestellt, dass wechselnde Gestaltungen auf dem Kreisverkehr nicht möglich seien. Der Grund dafür sei die Verkehrssicherheit, führt Torsten Gaber, Sprecher des Landesbetriebs, aus: „Es ist generell so, dass wir 20 Meter abseits von Landes- oder Bundesstraßen alles, was Kunst ist oder farbenfrohe Gestaltung, nicht zulassen.“

Ablenkung?

Verkehrsteilnehmer könnten mehr auf die Attraktionen abseits der Straße achten und dadurch von dem Geschehen auf der Fahrbahn abgelenkt werden. Die Regelung gelte auch für Werbeplakate und erfasse auch private Grundstücke. Die einzige ihm bekannte Ausnahme von dieser Regel seien Wahlplakate, so Gaber.

Kreative Gruppe wird gehört

Auch wenn die Idee grundsätzlich Zustimmung in der Stadtvertretung fand, regte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, Thomas Schäfer, an, das „Team Kreisverkehr“ in die Gestaltung einzubeziehen und anzuhören. Mit dem riesigen Adventskranz vor Weihnachten, dem Bilder-Zoch zu Karneval und jüngst den Ostereiern hat die Gruppe den Platz auf dem Kreisverkehr beziehungsweise das Areal drumherum kreativ gestaltet.

„Das ehrenamtliche Engagement sollte gewürdigt werden“, sagte er. Die anderen Fraktionen schlossen sich dem Vorschlag an. „Die Gruppe hat es als Einzige geschafft, etwas auf den Kreisverkehr zu stellen, was Zustimmung gefunden hat“, sagte Thomas Wagenbach (Grüne). So wurde mit einer Enthaltung der Beschluss gefasst, das Thema für drei Monate zu vertagen, bis das „Team Kreisverkehr“ gehört worden sei. (sev)

So ist die Frage, wie der Innenraum des Heimbacher Kreisverkehrs aussehen könnte, weiter ungelöst. Als eine Möglichkeit brachte die Verwaltung den Brunnen ins Gespräch, der vor der Alten Schule installiert wurde, als dort das Wasserinformationszentrum (Wize) beheimatet war. Da das Wize das Gebäude mittlerweile zugunsten der Freien Schule Heimbach geräumt hat, ist der Brunnen praktisch funktionslos geworden.

10000 Euro an Kosten

Drei Edelstahlsäulen sind es, die sich mehr als 5,40 Meter in die Höhe erheben. Ein Kunstwerk sind sie in dem Sinne nicht. Sie stammten aus den Produktionshallen einer Dürener Papierfabrik und hätten einst dazu gedient, Papier zu schöpfen, erläuterte Stadtplaner Prof. Peter Jahnen, der das Projekt in der Sitzung der Stadtvertretung vorstellte.

Er sei dabei nur der Moderator, betonte er. Der Brunnen würde ihn in seiner Gestaltung an die Kunstakademie Heimbach erinnern. „Ich kann mir das gut vorstellen“, sagte er.

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Zusätzlich müssten Fundamente gebaut werden, erläuterte Bürgermeister Jochen Weiler (CDU). Dagegen seien Wasser- und Stromanschlüsse vorhanden, so dass der Brunnen nicht nur sprudeln würde, sondern auch angestrahlt werden könnte. „Es fehlt nur die Ableitung“, sagte er. Denn im Winter müsste das Wasser aus dem Brunnen abgelassen werden.

Die Kosten für Unterbau, Statik und die Versetzung würden maximal 10000 Euro betragen, ergänzte Erich Schmidt von der Stabsstelle Stadtentwicklung. Alles würde sich im Kostenrahmen bewegen.

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