Pläne in BlankenheimBis zu 50 Wohnungen sollen im „Gefängnis“ entstehen

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Das Grundstück ließ der neue Eigentümer schon aufräumen, nun werden Vandalismusschäden am Gebäude beseitigt.

Das Grundstück ließ der neue Eigentümer schon aufräumen, nun werden Vandalismusschäden am Gebäude beseitigt.

Blankenheim – Es gibt neue Hoffnung, dass eine wenig ansehnliche Immobilie in der Gemeinde Blankenheim bald sinnvoll genutzt wird. Denn der im Hauptort am Frankenring liegende Komplex, bei zahlreichen Gelegenheiten als Schandfleck bezeichnet und im Volksmund als „Gefängnis“ bekannt, hat einen neuen Eigentümer. Es handelt sich um die Firma Wohnareal aus Köln. Wie Bernhard Weckwerth, Bevollmächtigter des Unternehmens, berichtete, sollen in dem großen Gebäudekomplex bis zu 50 Wohnungen entstehen.

Im Jahr 1999 begann ein auswärtiger Investor mit dem Bau des mehrstöckigen Komplexes am Rand des Neubaugebiets Hohental. Geplant war dort die Einrichtung von Sozialwohnungen. Doch der Bauherr hatte sich finanziell übernommen, bei der Pleite gingen auch öffentliche Zuschüsse verloren. Das Gebäude wurde in den folgenden Jahren mehrfach zur Versteigerung aufgerufen.

Bis heute nicht fertiggestellt

Der Komplex wurde bis zum heutigen Tag nicht fertiggestellt. Den Namen „Gefängnis“ erhielt er, weil dort angeblich auch entlassene Strafgefangene untergebracht werden sollten.

Zuletzt befasste sich die Blankenheimer Politik vor gut zwei Jahren mit dem Thema. Damals wollte die in München ansässige Curanum AG in dem Gebäude rund 60 Appartements für Senioren einrichten. Um dieses Vorhaben zu ermöglichen, stimmten die Politiker der Änderung des Bebauungsplans zu.

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Doch die damals erlaubten Erweiterungsbauten wurden niemals in Angriff genommen. Zuletzt verfiel das Gebäude wieder, Vandalismusspuren waren zu erkennen.

Seit einigen Tagen beobachteten Anwohner nun wieder Arbeiten am Gebäude. Aktiv ist dort die Firma Wohnareal aus Köln. „Wir haben das Gebäude Anfang April im Gemünder Amtsgericht ersteigert“, berichtete Weckwerth. Was mit dem Komplex geschehen solle, sei noch nicht klar.

„Dort ein Altenheim einzurichten, ist aufgrund gesetzlicher Vorschriften unmöglich“, so Weckwerth. Am Frankenring sollen entweder normale Mietwohnungen, Seniorenwohnungen oder betreutes Wohnen angeboten werden. „Vielleicht kann man dort auch eine Einrichtung der Jugendbetreuung unterbringen“, erklärte Weckwerth. In den bestehenden zwei Gebäudeflügeln sei Platz für rund 30 Wohnungen, außerdem könne noch ein dritter Flügel mit 21 weiteren Wohnungen errichtet werden. Man hoffe dabei auf die Mitwirkung der Gemeinde.

Im Gegensatz zum vorherigen Investor will Wohnareal vom bestehenden Gebäude nichts abreißen. „Wir sanieren bereits“, sagte Weckwerth. Kommende Woche würden neue Fenster eingebaut. Zuvor habe man den Außenbereich aufgeräumt. Die Bilanz: „Drei Container mit Müll habe ich schon wegfahren lassen.“

Bürgermeister Rolf Hartmann erfuhr durch diese Zeitung von den Plänen. „Grundsätzlich bin ich froh, dass dort etwas passiert“, sagte er. Es sei positiv, dass jemand Verantwortung übernehme. Die Gemeinde werde selbstverständlich Unterstützung leisten. Allerdings machte Hartmann eine Einschränkung: „Die Pläne müssen auch sozialverträglich für den Ort sein.“

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