Brand in MehrfamilienhausMehr als 100 Feuerwehrleute bei Großeinsatz in Schöneseiffen

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Der Brand in Schleiden

Schleiden-Schöneseiffen – Nicht ganz 48 Stunden waren seit dem Brand in Oberhausen vergangen, bei dem ein Wohnhaus zerstört wurde, da wurden die Schleidener Feuerwehrleute erneut alarmiert, weil ein Haus in Flammen stand. In einem Mehrfamilienhaus in Schöneseiffen war am Dienstag gegen 22.30 Uhr ein Feuer ausgebrochen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, die Polizei bezifferte den entstandenen Schaden auf einen mittleren sechsstelligen Euro-Bereich.

Die Entdeckung

Eine Nachbarin hatte das Feuer im Dachstuhl des Gebäudekomplexes mit 13 Wohneinheiten, von denen eine leer stand, bemerkt. Sie alarmierte die Bewohner. 29 Menschen sind laut Polizei in dem Haus gemeldet, 25 von ihnen waren an dem Abend zuhause. Alle konnten sich noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit bringen.

Der Einsatz

Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, stand der Dachstuhl des Mehrfamilienhauses nach Angaben von Einsatzleiter Thomas Hergarten bereits in Vollbrand.

Mehr als 100 Einsatzkräfte eilten nach Schöneseiffen. Die Feuerwehrleute des Löschzugs 3 mit den Einheiten aus Harperscheid, Dreiborn und Bronsfeld, des Löschzugs 1 (Schleiden und Oberhausen) sowie die Herhahner aus dem Zug 2 sowie der Atemschutz-Container aus dem Brandschutzzentrum sowie Rettungsdienst und DRK zur Betreuung der Bewohner waren vor Ort. Einzig die Einheit Gemünd wurde nicht alarmiert, damit sie den Grundschutz in der Stadt sicherstellen konnte.

Aus einem rund 600 bis 700 Meter entfernten Löschwasserteich wurde das Wasser gewonnen, damit die Feuerwehrleute von allen Seiten aus und im weiteren Verlauf auch im Innengriff gegen die Flammen vorgehen konnten. Gegen Mitternacht hatten sie das Feuer laut Hergarten unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten zogen sich bis gegen 2.30 hin. Die Kräfte des Löschzugs 3 blieben als Brandwache noch vor Ort, gegen 4.45 Uhr konnten auch sie den Einsatz beenden.

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Die Feuerwehr musste in der Nacht zu Mittwoch ausrücken.

Die Bewohner

Noch während die Feuerwehrleute die Flammen bekämpften, kümmerte sich das DRK um die Bewohner des Hauses. Harperscheider Feuerwehrleute informierten Jochen Kupp, der schnell das nahe gelegene Bürgerhaus öffnete. 20 Rotkreuz-Kräfte der Einsatzeinheit Kall sowie des Ortsvereins Schleiden übernahmen die Betreuung der Bewohner und die Verpflegung der Einsatzkräfte.

„Die Betroffenen sind von jetzt auf gleich obdachlos geworden. Da sind auch Kleinigkeiten wie Pampers für die Kleinkinder nötig“, berichtete der Kaller DRK-Gemeinschaftsleiter Lucas Löffler. Das Material für die Einrichtung einer Notunterkunft im Bürgerhaus – von Hygiene-Sets mit Zahnbürsten und Co. bis hin zu Betten und Decken – wurde aus dem DRK-Lager in Zülpich herbeigeschafft. Insgesamt, so Löffler, ist dort entsprechendes Material für die Betreuung von bis zu 250 Menschen vorrätig – jedoch seien diese Betreuungseinsätze eher selten. 18 Hausbewohner verbrachten die Nacht im Bürgerhaus. Die Rotkreuzler sorgten auch für die Verpflegung bis zum Mittagessen.

Noch in der Nacht war Bürgermeister Ingo Pfennings vor Ort, um als Schnittstelle zwischen den verschiedenen Kräften und Bewohnern zu agieren. Am Mittwoch kümmerte sich die Ordnungsamts-Crew um Martina Moersch darum, die Bewohner unterzubringen. Rund ein halbes Dutzend kamen nicht bei Verwandten oder Freunden unter, sie erhalten zunächst Obdach in einer Unterkunft der Stadt. Ob und wann die Bewohner das Haus in Schöneseiffen wieder beziehen können, steht noch nicht fest.

Die Ursache

Die Polizei hat auch in diesem Fall den Brandort beschlagnahmt und die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen. Nach einer ersten Einschätzung ist in diesem Fall nicht von Brandstiftung auszugehen. Laut Polizei wird derzeit von einem Defekt in der Hauselektrik als Ursache ausgegangen. Dafür spricht nach Angaben der Beamten an der Einsatzstelle, dass keine Fremden im oder am Haus gesehen wurden. Zudem sei der Spitzboden, in dem der Brand offenbar seinen Ursprung hat, nur durch eine der Wohnungen zu betreten. Auch haben Bewohner den Polizisten gegenüber von einem kurzen Stromausfall kurz vor dem Ausbruch des Brandes berichtet.

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