Brandbekämpfer seit 1852Feuerwehr Gemünd blickt auf 145 Jahre Geschichte

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Beim Feuerwehrfest in Nierfeld wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen und Beförderungen vorgenommen.

Beim Feuerwehrfest in Nierfeld wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen und Beförderungen vorgenommen.

Schleiden-Nierfeld – Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die älteste Wehr im Land? Nachdem im letzten Jahr die Löschgruppe in Kommern ihr 150-jähriges Bestehen feierte, zog nun die Löschgruppe Gemünd der Freiwilligen Feuerwehr Schleiden mit ihrem 145. Geburtstag nach. Damit, so verkündeten die Festredner mit Stolz, sei sie, soweit bekannt, die älteste Feuerwehr im Kreis, die auf freiwilliger Basis besteht.

Auch wenn 145 Jahre Löschgruppe Gemünd keines der Jubiläen ist, die in den offiziellen 25-Jahre-Turnus fallen – Grund zum Feiern ist es allemal.

Blick in die Historie

Wenn es sich dazu noch zum fünften Mal jährt, dass die Gemünder Floriansjünger das neue Gerätehaus in Nierfeld beziehen konnte, lohnt sich der Anlass umso mehr.

Bereits am Samstagabend hatte die Löschgruppe intensiv zur Musik von DJ Bogell gefeiert. Mehrere Hundert Gäste waren der Einladung gefolgt. „Da wir keinen Eintritt genommen haben, kann ich nicht sagen, wie viele Menschen genau hier waren“, sagte Löschgruppenführer Wolfgang Fuchs.

Beförderungen

Im Rahmen des Feuerwehrfestes wurden etliche Auszeichnungen und Beförderungen ausgesprochen. Hauptbrandmeister Reiner Dahmen wurde für 25 Jahre im aktiven Dienst geehrt.

Eine Ehrung für 35 Jahre erhielt Unterbrandmeister Frank Kalweit. Seit 50 Jahren ist Hauptbrandmeister Wolfgang Krause Mitglied der Feuerwehr. Zum Hauptfeuerwehrmann wurde André Kirfel, zum Oberfeuerwehrmann Stefan Kirfel befördert. Brandinspektor Udo Hörnchen ist ab sofort stellvertretender Leiter des Löschzugs 3 der Feuerwehr Schleiden. (sev)

Am Sonntagmorgen konnte er zum offiziellen Festkommers rund 200 Gäste in der Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses begrüßen.

Er erinnerte an die Zeiten, als die Löschgruppe noch mit hand- und pferdegezogenen Spritzen zur Brandbekämpfung antrat. „Das ist kaum noch vorstellbar“, sagte er angesichts der vielfältigen Herausforderungen, denen sich die Wehrleute durch den technischen Fortschritt gegenübersehen.

Einsatz der freiwilligen Feuerwehr bei Brandstiftungsserie gewürdigt

Er skizzierte nicht nur die möglichen Auswirkungen eines mehrtägigen Stromausfalls, sondern machte auch auf die klimatischen Veränderungen aufmerksam. „Hätte man früher von einem Tornado im Winter berichtet, wie im März in Roetgen, wäre man für verrückt erklärt worden“, stellte er fest.

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Den Einsatz der freiwilligen Feuerwehr – nicht zuletzt bei der Serie von Brandstiftungen im Schleidener Tal – würdigte Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings. „Nie vergessen werden darf dabei, dass unsere Feuerwehrleute alle noch einen Beruf haben, Mutter, Vater, Sohn oder Tochter sind, Angehörige pflegen und viele weitere Verpflichtungen und Aufgaben haben“, betonte er. Trotz aller Belastungen sei die Feuerwehr eine vollmotivierte und schlagkräftige Truppe.

Organisiertes Brandkorps schon im Jahr 1852 in Gemünd

Einen Blick in die Chronik der Löschgruppe Gemünd hatte der stellvertretende Löschzugführer Stefan Träger geworfen. Schon im Jahr 1852 habe es ein organisiertes Brandkorps gegeben. Dessen 74 Mitglieder seien vom damaligen Bürgermeister Tils dienstverpflichtet worden, nachdem in der Nacht zum 26. August 1852 ein Feuer in der Dreiborner Straße 42 Häuser, 22 Stallungen und 13 Scheunen vernichtet hatte.

51 Mitglieder sind in der Gemünder Löschgruppe aktiv, berichtete er. In der Jugendfeuerwehr, aus deren Kreis im Durchschnitt pro Jahr zwei Feuerwehrmänner übernommen werden könnten, seien es relativ konstant immer zwischen 15 und 20 Mitglieder.

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