Feuer zerstört Wohnhaus in SchleidenEhepaar rettet sich durch Sprung aus dem Fenster

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Stundenlang kämpften die Feuerwehrleute gegen die Flammen, die in dem 1890 erbauten Haus wüteten.

Schleiden-Oberhausen – Durch ein Feuer ist das Wohnhaus eines Ehepaares in Oberhausen in der Nacht zum Montag zerstört worden. Ein Nachbar hatte nach Angaben der Polizei gegen 1 Uhr ein lautes Knistern bemerkt. Auch der 53 Jahre alte Hauseigentümer schreckte durch die lauten Geräusche auf. Er entdeckte, dass ein Feuer bereits den gesamten Carport neben dem Haus erfasst hatte. Er weckte seine Ehefrau. Beide konnten sich vor dem Brand, der auf das Wohnhaus übergegriffen hatte, nur durch einen Sprung aus dem Fenster im ersten Obergeschoss retten. Dabei zog sich die 54 Jahre alte Frau Verletzungen an der Hand zu. Sie wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Rund 100 Einsatzkräfte eilten unter der Leitung von Thomas Hergarten, dem stellvertretenden Leiter der Feuerwehr der Stadt Schleiden, nach Oberhausen. Neben dem Löschzug 1 mit den Einheiten aus Schleiden und Oberhausen sowie dem Einsatzleitwagen aus Harperscheid wurde wegen der räumlichen Nähe auch der benachbarte Löschzug Hellenthal-Blumenthal alarmiert.

Haus in Schleiden-Oberhausen brennt lichterloh

Die Besatzung des Atemschutzcontainers aus dem Schleidener Brandschutzzentrum eilte ebenso zur Einsatzstelle wie zwei Rettungswagen. Die Feuerwehrleute aus Gemünd wurden im weiteren Verlauf des Einsatzes alarmiert, als frische Atemschutz-Geräteträger benötigt wurden. Zudem rückte das DRK an, um die Verpflegung der Einsatzkräfte zu übernehmen.

Als die ersten Feuerwehrleute in Oberhausen eintrafen, standen das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss des 1890 erbauten Fachwerkhauses bereits in Vollbrand. Später schlugen die Flammen auch aus dem Dach des Gebäudes. Wegen der massiven Ausdehnung des Brandes war es laut Einsatzleiter Hergarten ein erstes Bestreben für die Feuerwehrleute, das direkt an den Carport angrenzende Nachbarhaus zu schützen. „Es war haarscharf“, so Hergarten: Die Fassade des Nachbarhauses wurde zwar in Mitleidenschaft gezogen, es gelang jedoch, ein Übergreifen des Brandes zu verhindern. 

Über viele Stunden zogen sich die Löscharbeiten hin. Das Wasser für die Angriffe aus mehreren Rohren und von der Drehleiter aus wurde aus der nahe des Hauses vorbeifließenden Olef gewonnen. Auch nach Stunden flackerten immer wieder im Bereich des Kamins in einer Zwischendecke Flammen auf. Durch den Einsatz von Netzmittel wurden auch die schließlich erfolgreich bekämpft. Die Hauptlöscharbeiten dauerten laut Hergarten bis etwa 9.30 Uhr an. Bereits ab den frühen Morgenstunden wurde die Zahl der Kräfte vor Ort nach und nach reduziert.

Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis etwa 12 Uhr mittags hin – dann konnten, so Hergarten, auch die letzten Kräfte den Einsatz beenden. Dem Brand fielen auch die beiden Autos des Ehepaares zum Opfer. Während der Wagen des Mannes im brennenden Carport stand, war das Auto seiner Ehefrau unmittelbar an der Hauswand geparkt und der Hitze des Feuers, das im Haus wütete, ausgesetzt. Da die Fahrzeugschlüssel im brennenden Haus unerreichbar waren, schlugen die Feuerwehrleute die Scheibe der Fahrertür ein, um das Auto wegschieben zu können. Nach Angaben der Polizei ist jedoch auch dieses Fahrzeug durch das Feuer zerstört worden.

Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings machte sich noch in der Nacht vor Ort ein Bild, um zu klären, ob und wie die Verwaltung den Betroffenen helfen kann. Sein ausdrücklicher Dank galt den Einsatzkräften, denen es gelungen sei, noch schlimmere Schäden zu verhindern. Auch die Nachbarschaft half spontan: Sie kümmerte sich unter anderem um den Hauseigentümer und nahm ihn auf. Insgesamt bezifferte die Polizei den entstandenen Schaden auf einen mittleren sechsstelligen Euro-Bereich. Die Brandursache war am Montag noch unklar. Nach dem Abschluss der Löscharbeiten beschlagnahmte die Polizei den Brandort, die Ermittler haben ihre Arbeit aufgenommen.  

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