Im Nationalpark EifelNeue Brücke über den Helingsbach

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Das Aufsetzen der neuen, 30 Meter langen Helingsbach-Brücke auf die Widerlager hat nun das Ende der Baumaßnahme auf der Dreiborner Hochfläche markiert.

Das Aufsetzen der neuen, 30 Meter langen Helingsbach-Brücke auf die Widerlager hat nun das Ende der Baumaßnahme auf der Dreiborner Hochfläche markiert.

Schleiden-Dreiborn – Es war keine ganz einfache Baustelle am Helingsbach. Erst regten sich die Besucher über die großräumige Wegesperrung im Nationalpark auf, dann stolperten sie trotzdem durch die riesige Baustelle.

Und schließlich waren da auch noch die Schlacken von der ehemaligen Kaller Metallhütte, die in den 70er Jahren verbuddelt worden waren und nun wieder freigelegt wurden.

Das rief die Abfallbehörde der Kreisverwaltung auf den Plan, es folgten Verzögerungen und zusätzliche Arbeiten, um die Altlast zu untersuchen, zu sichern und letztlich wieder zu vergraben. Dann kam auch noch der lange Winter, der zu weiteren Verzögerungen führte.

Das Aufsetzen der neuen, 30 Meter langen Helingsbach-Brücke auf die Widerlager markierte nun das Ende der Baumaßnahme in dem Bereich. Aber selbst das war nicht ganz frei von kleinen Pannen. Der Sattelzug, der die Brückenteile angeliefert hatte, kam nicht mehr rückwärts auf dem Wanderweg aus dem Helingsbachtal. Ein schwerer Hublader machte den Brummi wieder flott.

Nichts wird gesägt

In wenigen Jahren werden die Wunden, die durch das Naturschutzprojekt der Natur geschlagen wurden, verschwunden sein. Angesät wird nichts, um die naturgemäße Entwicklung nicht zu beeinflussen.

Bereits gestern Morgen war der Sattelzug mit den drei Brückenteilen zur Helingsbachbaustelle gerollt. Dort wartete ein Kranwagen, der die Teile hoch über den Baumwipfeln schwang und auf Pfosten und Widerlagern absetzte. Am Nachmittag saß auch das Mittelstück passgenau.

Nun müssen noch Restarbeiten geleistet werden, dann ist das Projekt auf der Dreiborner Höhe abgeschlossen. Ab der kommenden Woche, so versprach gestern Nationalpark-Chef Henning Walter, sei der Weg wieder frei. Renaturiert wurden bei dem Projekt an mehreren Gewässern – kleinen Nebenbächen der Urft – 14 Erddämme. Vier neue Brücken waren erforderlich auf der Dreiborner Höhe und im Verlauf des Sauerbachs. An zwei Stellen wurden Furten mit Trittsteinen angelegt.

Rohre entfernt

Die Militärs hatten die teils steil abfallenden Bachtäler verrohrt und darüber Dämme für die übenden Panzer errichtet. Diese Rohre und Dämme wurden entfernt, damit wieder Bäche und Auen entstanden.

Manche Fischarten, die die Oberläufe und Quellbereiche als Kinderstube benötigen, hatten vorher überhaupt keine Chance mehr.

Nun ist der Weg wieder frei für Groppe und Co.

Federführend bei dem Projekt im Gebiet des Bundes waren die Nationalparkverwaltung und die Biologische Station Aachen. Finanziert wurde die Naturschutzmaßnahme aus Mitteln des Life plus-Förderprogramms der EU. Rund 4,2 Millionen Euro werden insgesamt für die Gewässerrenaturierung im Rahmen des noch bis 2015 laufenden Projekts aufgewendet.

Als Nächstes sind Bachtäler im Bereich Wahlerscheid, Dedenborn und im Kermeter dran. Insgesamt profitieren davon mehr als 50 Kilometer Wasserlauf.

Allein die Projekte auf der Dreiborner Höhe haben bereits rund 25 Kilometer Fließgewässer aus ihren Korsett befreit.

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