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Mathe, Physik und Co.Gymnasium Schleiden wird erste Mint-Excellence-Schule im Kreis

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Aus Papier und Stöcken das Modell einer tragfähigen Brücke zu bauen, war die Aufgabe im Architekturworkshop am Fey-Gymnasium.

Schleiden – Das Röhren war unüberhörbar. Ohne wesentliche Schalldämpfung gab der Motor des kleinen Rennwagens sein Bestes, jedes Gespräch im Umkreis unmöglich zu machen. Genau das Richtige, um Lärm zu messen, hatten sich die Studenten des Aero-Race-Labs an der FH Aachen gesagt und damit eines der vielen Angebote des Mint-Tags am Clara-Fey-Gymnasium (CFG) gestaltet.Aus verschiedenen Entfernungen wurde die Lautstärke gemessen und daraus die Verbreitung von Schall über die Entfernung errechnet – angewandte Physik am fahrenden Objekt.

Physik, Chemie, Mathematik und Co. sind unabdingbar für die Ausbildung von Technikern und Ingenieuren, die in unserem Land händeringend gesucht werden. „Der Bedarf ist da“, sagte Eva-Maria Berners, Betreuerin der Mint-Fächer am CFG. Seit 2015, so berichtet sie, gibt es die Mint-Tage an dem Schleidener Gymnasium. Doch dieser ist ein besonderer, denn vor wenigen Wochen ging im Sekretariat der Brief ein, mit dem das CFG als Mint-Excellence-Schule anerkannt wurde.

Schulleiterin freut sich sehr

„Am 5. November werden wir bei einer Online-Veranstaltung offiziell in das Netzwerk aufgenommen“, freute sich Schulleiterin Roswitha Schütt-Gerhards über die Anerkennung. Damit sei das CFG die einzige Mint-Excellence-Schule im Kreis, die nächste sei das Inda-Gymnasium in Kornelimünster.

„Die Prädikate und Auszeichnungen sind nicht das Ziel unserer Arbeit, sondern ergeben sich aus dem, was wir tun“, sagte Berners. Besonders wichtig sei es, die Schüler für Mint-Fächer zu motivieren. „Unser Nachteil ist, dass wir keine direkte Nähe zu einer Universität haben“, beschrieb sie die Herausforderung in der Eifel. Mit einer guten Ausstattung der Fachbereiche, besonderen AGs und der Unterstützung der Schüler bei der Teilnahme von Wettbewerben sei es aber möglich, viel für die Attraktivität der Mint-Fächer zu tun.

Insgesamt zwölf Workshops zur Verfügung

Zwölf Workshops standen für die 220 Schüler der Klassen neun und zehn zur Verfügung. Neben der Lärmmessung und einem Fahrsimulator, den Schütt-Gerhards selbst ausprobierte, hatte die FH Aachen mehrere Angebote aus der Luft- und Raumfahrt mitgebracht.

Aerodynamik war hier das Thema. Auch ein kleiner Windkanal war dabei. Eine besondere Bastelaufgabe stellte der Aachener Architekt Ralf Herkenrath: „Wie kann man aus ein paar Stöcken und einem Stück Pappe ein Brückenmodell bauen, das einen mit Steinen gefüllten Spielzeuglaster trägt?“ In mehreren Gruppen stellen sich die Schüler der Herausforderung. „Am Ende kommt die zweite Frage: Welche der Brücken ist die leichteste?“, so Herkenrath.

Ein breites Spektrum der Angebote

Ob in der Mathematik, bei der die Schüler die Zahlen der Bundestagswahl unter die Lupe nahmen, in der Physik, wo Kristallwachstum und Nanowelten erkundet wurden, der Analyse von Flüssigkeiten in der Chemie oder der Programmierung von Robotern – das Spektrum der Angebote war groß. Mit den Schülern, die noch keine Informatikkenntnisse haben, programmierte Jochen Bouschery, der als Elternvertreter mit dabei war, einen Arduino-Kleinstcomputer.

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Doch auch die anderen Klassen hatten einen besonderen Tag. So machten die fünften Klassen eine Mathewerkstatt, für die sechsten Klassen ging es in den Zoo. Die siebten Klassen erhielten eine Medieneinführung in ihre Schultablets, die achte Klasse wanderte in den Nationalpark. Die Oberstufe widmete sich dem Ernst des Lebens: Für sie standen Klausuren an.

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