SchleidenOnline-Ausbildungsbörse informiert über Lehrstellen

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Auf der Internetseite finden Suchende bereits jetzt eine Bandbreite an Lehrstellen verschiedener Berufsgruppen.

Auf der Internetseite finden Suchende bereits jetzt eine Bandbreite an Lehrstellen verschiedener Berufsgruppen.

Schleiden – Jungen Menschen eine berufliche Perspektive in der unmittelbaren Umgebung bieten und den Standort stärken – das ist Sinn und Ziel der neuen Online-Ausbildungsbörse der Stadt Schleiden. Anfang des Monats ist das Pilotprojekt unter dem Titel „Meine Heimat. Meine Zukunft“ mit acht lokalen Unternehmen gestartet.

Die Plattform

Neun Unternehmen aus der Region sind momentan auf der Internetseite der Online-Ausbildungsbörse Schleiden vertreten. Weitere Ausbildungsbetriebe sollen nach Wunsch der Verwaltung jedoch folgen, wie Initiatorin Bianka Renn von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Scheiden auf Nachfrage mitteilt.

Eine aktive Akquise-Strategie sei aufgrund der Personalbesetzung jedoch nicht möglich, so Renn. Persönliche Gespräche mit Unternehmern und Verantwortlichen im Rahmen von Unternehmensbesuchen und Veranstaltungen zum Beispiel seien daher das effizienteste Instrument.

Erste Unternehmen hätten aufgrund des Hinweises in der jüngsten Bürger-Info der Stadt Schleiden bereits die Wirtschaftsförderung kontaktiert, berichtet sie weiter. Durch die Mund-zu-Mund-Propaganda oder auch die Kommunikation über digitale städtische Kanäle wolle man weitere Mitstreiter für die Initiative gewinnen. Die Teilnahme daran sei für die Unternehmen kostenlos, erläutert Renn. Weitere Informationen zum aktuellen Angebot der Stadt Schleiden im Internet, per E-Mail oder Telefon 02445/89318. (hab)

www.schleiden.de/rathaus/wirtschaft-bauen/wirtschaftsfoerderung/ausbildungsboerse/

bianka.renn@schleiden.de

Aktiv für die Sicherung des Standorts Schleiden und dessen Attraktivität einstehen wollen die Initiatoren von Verwaltung und den mitwirkenden Betrieben. Die Ausbildungsbörse soll eine Möglichkeit darstellen, unkompliziert und übersichtlich die verfügbaren Ausbildungsplätze zu zeigen. Modern, übersichtlich und klar im Design präsentiert sich die Online-Plattform.

Geworben wird im Supermarkt, in der Bahn und in Schulen

Der Zugang erfolgt gemäß der jungen Zielgruppe per QR-Code, der mit der Kamera des Smartphones gescannt wird und die Interessenten ohne Umweg zur Liste der freien Plätze bringt. Aber auch mittels URL-Adresse , die sich auf Flyern und Plakaten befindet, kann die Plattform erreicht werden. Im Angebot befindet sich derzeit schon eine breitgefächerte Palette unterschiedlicher Ausbildungsberufe von Industriekaufmann/-frau über Metallbauer/-in bis zum Dualen Studium der Wirtschaftsinformatik.

Beworben wird das Portal künftig in Schulen, Jugendräumen, Supermärkten und Öffentlichem Nahverkehr – also da, wo die Infos der Zielgruppe, aber auch deren Eltern ins Auge fallen. Eine Herangehensweise, die genau richtig ist, findet Hubert Linscheidt, einer von zwei Geschäftsführern des gleichnamigen Ingenieurbüros in Schleiden. Auf der Plattform ist der seit 1994 bestehende Betrieb mit einem Ausbildungsplatz zum Systemplaner vertreten.

„Junge Leute aus der Umgebung hier behalten“

Zwar habe sich die Besetzung der Ausbildungsstellen von früher Spätherbst/Winter inzwischen in das Frühjahr verlagert, schildert Linscheidt. Probleme, die freien Plätze zu besetzen, habe man in dem 22 Mitarbeiter starken Ingenieurbetrieb bisher nicht gehabt. „Die Börse ist eine sehr viel direktere Ansprache genau dort, wo der Bedarf auch da ist“, sagt Linscheidt.

Der Beweggrund für das Unternehmen, sich am Angebot der Online-Börse zu beteiligen, liegt für ihn klar auf der Hand. „Die Motivation ist für uns, junge Leute aus der Umgebung auch hier zu halten“, so der Ingenieur. Natürlich müsse man schauen, dass die Region auch für Menschen von außerhalb als Arbeitsort interessant wird und bleibt. Im Sinne der Wirtschaftsförderung begrüße er auf jeden Fall die Initiative der Stadt.

Junge Leute sollen Möglichkeiten kennen

Lokale Wirtschaft fördern, Jugendlichen zeigen, dass Schleiden noch Ausbildungsplätze zu bieten hat, aber auch das Handwerk an sich stärken – diese Chance sieht der Schleidener Fleischermeister Elmar Scholzen in der Online-Börse und hat sich daher gerne von Beginn an beteiligt. Seit rund zehn Jahren sei die zuverlässige Besetzung der freien Stellen im Traditionsbetrieb rückläufig, überlegt er. Eine Ausbildungsstelle zum Fleischer sowie eine zum Fachverkäufer/in Lebensmittel bietet die seit 1897 bestehende und somit älteste Metzgerei des Kreises Euskirchen auf der Internetseite an. „Ich hoffe, dass sich durch die Ausbildungsbörse auch was für den Berufsstand tut. Nicht nur der Fleischer, das Handwerk allgemein hat ja Personalprobleme“, so Scholzen. „Ich heiße die Aktion deshalb gut. So etwas hat es in Schleiden noch nie gegeben. Das war sehr nötig“, befindet er.

Dass es wichtig ist, jungen Leuten zu zeigen, wo man sich in der unmittelbaren Umgebung überhaupt noch bewerben kann, findet auch Michael Haas, Inhaber und Geschäftsführer der Haas-Modegeschäfte in Schleiden und Simmerath. Lehrlinge für den Beruf Verkäufer/in sowie Einzelhandelskauffrau/-mann stellt der Familienbetrieb je nach Bedarf und Potenzial der Bewerber ein.

Regionale Erweiterung wäre zu begrüßen

Im Standort Eifel sieht der Inhaber des seit 40 Jahren von Familienhand geführten Betriebs eine wirtschaftliche Zukunft. Die persönliche Beratung könne kein Online-Handel ersetzen, sagt er: „Der stationäre Handel ist wettbewerbsfähig, wenn man einen Top-Laden und Top-Personal hat.“ Dazu gehört für ihn auch die Auswahl interessanter Auszubildender.

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Die Eifel als Heimat spielt für ihn dabei positiv mit rein. Haas: „Für Kunden und Azubis ist es von Vorteil, wenn diese aus der Region kommen und Land und Leute kennen.“ Die Besetzung der Stellen, weiß er jedoch ebenfalls zu berichten, sei nicht immer einfach.

Da könne die Schleidener Ausbildungsbörse vielleicht unterstützend wirken. „Seit das Projekt läuft, ist auch schon eine Bewerbung eingegangen“, erzählt Haas. Ob dies an der Börse liege oder Zufall sei, könne er nicht sagen. Eine regionale Erweiterung des Projekts würde er zudem begrüßen.

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