Übung in Schleiden81 Feuerwehrleute proben für Ernstfall im Krankenhaus

Lesezeit 3 Minuten
In Krankenbett und Rollstuhl wurden die „Geretteten“ aus dem verrauchten Gebäude gebracht.

In Krankenbett und Rollstuhl wurden die „Geretteten“ aus dem verrauchten Gebäude gebracht.

Schleiden – Gut vorgesorgt hatte die Verwaltung des Schleidener Krankenhauses. An allen Eingängen wurden die Patienten, Besucher und Mitarbeiter gewarnt: „Heute findet eine Feuerwehrübung statt.“ Einmal im Jahr geht in Schleiden der Feueralarm, ohne dass dabei Menschenleben auf dem Spiel stehen. Dazu wählen die Verantwortlichen der Wehrleitung immer Objekte, bei denen es wichtig ist, dass Ortskenntnisse vorhanden sind. „Hier im Krankenhaus haben wir noch keine Stadtübung gemacht“, sagte Schleidens Wehrleiter Udo Schmitz.

Feuerwehr und Krankenhaus kooperieren

„Es war der Wunsch der Feuerwehr und der Geschäftsführung, dass hier eine Übung stattfindet“, so Franz Schwamborn, in der Kreiskrankenhaus Mechernicher GmbH, zu der auch das Krankenhaus in Schleiden gehört, für den Brandschutz verantwortlich. Das sei wichtig, damit alle Mechanismen greifen. „Wir haben damit unsere Meldewege getestet“, so Schwamborn.

Für die Feuerwehrleute war die Lage ungleich komplizierter. Denn zuerst mussten sie nicht nur herausfinden, in welchem Zimmer die Brandmeldeanlage ausgelöst hatte, sondern auch, wie sie dorthin gelangen könnten. Dazu werden in dem Schrank, in dem die Anlage untergebracht ist, sogenannte Laufkarten vorgehalten, die den Weg zu jedem einzelnen Raum so weisen, dass sie auch für die Einsatzkräfte, die mit schwerer Ausrüstung und Atemschutz unterwegs sind, handhabbar sind.

Fünf Verletzte sollten sich in einem verrauchten Raum befinden, so teilten die Pflegekräfte den Feuerwehrleuten mit, als sie oben im dritten Stock angekommen waren. Die Einsatzkräfte rollten die Schläuche aus den Wandhydranten aus und gingen auf Personensuche. Dabei waren sie so schnell, dass sie damit das eigentlich geplante Szenario durcheinanderbrachten.

Die Wege kennenlernen

Vorgesehen war, dass eine Person über die Drehleiter, an der eine Trage montiert war, aus dem Gebäude gerettet werden sollte. Allerdings hatte der erste Trupp, der in die verrauchten Räume eingedrungen war, so gründliche und schnelle Arbeit geleistet, dass alle Personen und Dummys auf dem Sammelplatz waren, bevor der Korb der Drehleiter vor den Fenstern des verrauchten Gebäudetraktes auftauchte.

Aus dem Fenster beobachtete Kathrin Schick, Leitung der Pflege im Krankenhaus, wie die Drehleiter hochgefahren wurde. Im Ernstfall würden natürlich die Flurfenster geschlossen gehalten, betonte sie. Dann wäre auch ihr Einsatz an den Sammelpunkten nötig, wo die Anwesenheit aller Patienten kontrolliert und die Verletzten betreut würden. „Jeder Name ist auf einer Liste und wird abgehakt“, erzählte sie. Eine besondere Herausforderung sei das, da auch Besucher im Haus seien.

„Es hat alles relativ gut geklappt“, so Schmitz nach der Übung. Vor allem die Personenrettung sei sehr schnell gegangen. Wichtig sei es, die Örtlichkeit kennenzulernen. Zwar sei wohl jeder mal im Krankenhaus gewesen und kenne grob die Wege. „Aber wo die einzelnen Zimmer sind, könnte ich nicht sagen“, so Schmitz. Auch die Löschwasserentnahme aus dem Wasserbunker habe gut geklappt.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Toll, was wir für eine gute Truppe haben“, sagte Bürgermeister Ingo Pfennings, der mit Sachbearbeiterin Birgit Kirfel die Übung verfolgte. Es sei spannend, das Ganze einmal von Beginn an zu sehen. „Die Ereignisse des letzten Jahres zeigen, wie wichtig es ist, so etwas zu üben“, betonte er.

81 Feuerwehrleute aus dem gesamten Stadtgebiet waren an der Übung beteiligt. Zum Einsatz kamen alle Löschgruppen. Lediglich zwei Fahrzeuge aus Gemünd, mit denen die Grundsicherung gestellt wurde, sowie die Mitglieder der Löschgruppe Herhahn, die auf der dortigen Kirmes eingebunden waren, wurden nicht eingesetzt.

KStA abonnieren