Tierschützer erfreutKatzenkastration wird Pflicht im Kreis Euskirchen

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Symbolbild.

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Kreis Euskirchen – Dass Politiker in einem Ausschuss mit Applaus bedacht werden, kommt eher selten vor. Doch am Montag war es so weit: Die Mitglieder des Umweltausschusses des Kreises hatten beschlossen, dass im Kreis Euskirchen eine Kastrationspflicht für Katzen eingeführt wird. Etwa 30 Tierschützer, die ins Kreishaus gekommen waren, zeigten sich hocherfreut.

„Unsere jahrelange Forderung wird nun erfüllt“, sagte der Leiter des Kreistierheims Reiner Bauer. Es sei das Ergebnis guter Zusammenarbeit der Tierschutzvereine, des Kreisveterinäramtes und der Politiker, die in Zukunft vertieft werden sollte.

Wenn der Kreistag erwartungsgemäß am 12. Dezember zustimmt, werde der entsprechende Erlass am 15. Dezember in Kraft treten – endlich, wie die Tierschützer meinen: Kreisverwaltung und Tierschützer hatten nämlich festgestellt, dass rund die Hälfte der herrenlosen Katzen erkrankt sind.

Etwa 1050 solcher Tiere versorgen die Tierschützer an ihren Futterstellen. Die vielen Tiere, die von Bürgern versorgt werden, seien also gar nicht mitgezählt.

Soziale Härtefälle vermeiden

Die Kastrationspflicht soll bewirken, dass die steigende Zahl der vermehrungsfähigen kranken Tiere und damit die Übertragung von Krankheiten eingedämmt werden. „Diese Verordnung dient dem Schutz von freilebenden Katzen vor erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden, die auf eine hohe Anzahl dieser Katzen innerhalb des Kreisgebietes zurückzuführen sind“, heißt es in dem Erlass. Er gelte für Hauskatzen und freilebende Katzen, ausgenommen sind Katzen, deren Besitzer nachweisen, dass es sich um Zuchttiere handelt.

Sprecher aller Fraktionen zeigten sich erleichtert. Der Erlass war möglich geworden, nachdem das Land die Gesetze in diesem Bereich geändert hatte. „Wir sind immer wieder von Tierschützern auf das Thema angesprochen worden“, so UWV-Fraktionschef Franz Troschke, „darum sind wir froh über diesen Beschluss.“

Die SPD hatte soziale Härtefälle befürchtet, eine Kastrationen kostet bei einem Kater 90 Euro, bei einer Katze 130 Euro. Doch die Tierschützer versprechen Unterstützung. „Wenn zum Beispiel jemand mit einer knappen Rente seine Katze deshalb nicht verlieren will, helfen wir“, so Reiner Bauer.

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