Todesdrohungen gegen Linken-PolitikerRespekt, Herr Mörsch!

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Franz-Josef Mörsch jr. erhielt nicht das erste Mal Todesdrohungen.

  • Der Linken-Politiker Franz Josef Mörsch erhielt Morddrohungen per WhatsApp.
  • Davon lässt sich der 58-Jährige allerdings nicht einschüchtern. Und das ist auch gut so.
  • Ein Kommentar

Kreis Euskirchen – Nun also auch bei uns. Vor der eigenen Haustür. Ein Kommunalpolitiker wird bedroht. Einen Tag, nachdem der frühere Weilerswister Beigeordnete und aktuelle Kerpener Bürgermeister Dieter Spürck (CDU) im Interview mit dieser Zeitung erklärte, dass er bei der Kommunalwahl wegen Drohungen gegen sich und seine Familie nicht mehr kandidieren werde, schreckt nun die Mitteilung der Linken im Kreis Euskirchen auf: Morddrohung gegen Kreistagsmitglied Franz Josef Mörsch!

Spürcks Rückzugsentscheidung ist ohne Abstriche zu akzeptieren. Nur wer selbst betroffen ist, kann ermessen, was solche Bedrohungen bei einem selbst und in seinem Umfeld auslösen. Ebenso aber verdient Franz Josef Mörsch für seine Entschlossenheit Anerkennung. Er lasse sich nicht einschüchtern, versichert der Zülpicher. Und um das zu untermauern, zieht er zwei Tage nach der Drohung ein T-Shirt an, mit dem er klare Kante gegen Rechtsextremismus zeigt.

Dass auch er im Herbst nicht mehr zur Wahl für den Kreistag antritt, hatte der 58-Jährige schon lange vor der Drohung angekündigt. Er müsse aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten.

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Ausgerechnet Mörsch, möchte man sagen. Zwar sind Anfeindungen gegen jeden anderen Politiker ebenso zu verurteilen. Doch Linken-Politiker Mörsch ist ein sozial-engagierter Zeitgenosse, der in der Vereinswelt seines Heimatortes gut vernetzt ist und dort mit seiner Familie bereits das Dreigestirn stellte. Keiner also, der durch scharfe Polemik oder gar feindlich gestimmte Rhetorik auf sich aufmerksam macht. Mit seiner Reaktion zeigt Mörsch Stärke. Dafür gebührt ihm Respekt.

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