Brote in Kölner Cafés getestetWo schmecken die Stullen am Besten?

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Cafe Wohnraum Anne Burgmer

Schnittchen im Café Wohnraum.

Eine richtig gute Stulle ist schon etwas Leckeres. Das frische Brot erinnert uns an früher, trägt auch ein bisschen Nostalgie mit sich. Heute feiert die Stulle ein Revival - auch in Köln. Das belegte Brot ist salonfähig geworden. Ob mit Rote-Beete-Hummus und gegrilltem Wurzelgemüse, Ei und Avocado oder vielleicht Banane mit Erdnussbutter und Blaubeeren - die Kreationen sind experimentell und exotisch geworden. Wir haben Schnittchen in Kölner Cafés probiert, die sich längst auf die leckere Brotzeit spezialisiert haben.

Café Wohnraum

Cafe Wohnraum Anne Burgmer

Schnittchen im Café Wohnraum.

Die Neusser Straße ist die Hauptschlagader von Nippes, entsprechend laut und trubelig geht es dort meist zu. Doch es gibt Rückzugsorte, die die Hektik vor der Tür vergessen lassen. Das „Café Wohnraum“ ist ein solcher Auszeit-Ort. Sein Wohnzimmer-Ambiente ist ideal für ein ausgedehntes Frühstück, die Auswahl an Speisen und Getränken riesig.

Die leckeren Stullen schmecken aber auch zu allen anderen Tageszeiten. Angeboten werden sie entweder offen auf knackigem Krustenbrot oder gegrillt als Sandwich mit italienischem Landbrot. Neben herzhaften Varianten wie „Ziege“ (Ziegenfrischkäse, Rucola, roher Schinken, Datteln, getrocknete Tomaten, 5,90 Euro offen/ 6,90 Euro gegrillt) oder „Tuna“ mit hausgemachter Thunfischcreme (4,40/5,40 Euro) gibt es auch etwas Süßes: „Banana“  (Erdnussbutter, Banane, Walnüsse, Honig,  Blaubeeren 4,40/5,40 Euro). Und wem das nicht reicht, der sollte es mal mit Bagels oder gegrilltem Toast versuchen. (amb)

Café Wohnraum Neusser Str. 314, 50733 Köln

Geöffnet: Montag bis Freitag 8.30-19 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr.

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Einspänner

Einspänner Fabian Pesch

Chiabatta beim Café Einspänner.

Im ganzen Trubel rund um den Chlodwigplatz läuft man am „Einspänner“ tendenziell eher vorbei, so unscheinbar hat sich das kleine Café zwischen die vielen anderen Geschäfte gemogelt. Vor der Tür lediglich eine Holzbank, auch drinnen nur wenige Sitzmöglichkeiten. Doch genau das macht den „Einspänner“ so gemütlich.

Nicht so überlaufen wie viele andere Cafés, mit dem Duft nach frischem Kaffee und Gebäck, und es ist vor allem eines: angenehm ruhig. Man trifft hier vor allem Menschen, die sich mit ihrer Zeitung zu einem kleinen Frühstück oder einem Kaffee niederlassen.

Neben einer großen Auswahl an Heißgetränken (Latte Macchiato 2,70 Euro; Café Crema 2,20 Euro) werden  leckere Ciabatta (3,10  Euro)  und frisch belegte Stullen (köstlich das Avocado-Butterbrot für 2,80 Euro) angeboten –  liebevoll serviert mit einer Kostprobe des hausgemachten Käsekuchens.  Wer morgens oder in der Mittagszeit  bei einem kleinen Pausensnack abschalten möchte, ist hier genau richtig. (fp)

Einspänner Bonner Str. 13, 50677 Köln

Geöffnet: Montag bis Freitag 7-19 Uhr, Samstag 9-18 Uhr, Sonntag 10-18 Uhr

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Geschnitten Brot

Geschnitten Brot Max Müller

Leckere Stulle bei Geschnitten Brot.

Spricht es für ein Restaurant, wenn das beste Gericht nicht zum originären Essenskonzept gehört? Im „Geschnitten Brot“ in der Kölner Südstadt geht es vornehmlich um Brote in allen Variationen.  Zum Beispiel mit Lachs und Wasabi-Mayonnaise, mit einem Wildkräutersalat und Thymian-Walnuss-Gremolata oder mit Avocado und Tomatenchutney.

Alles sehr lecker und nett angerichtet. Dazu eine entspannte Atmosphäre – etwas abseits des Trubels am Chlodwigplatz und in der Bonner Straße. Ein Brot kostet um die die sechs Euro. Wer aber richtigen Hunger mitbringt, sollte darüber nachdenken, zwei zu ordern. Am besten zusammen, denn bei viel Betrieb kann es durchaus etwas länger dauern.

Besonders zu empfehlen ist das einzige Gericht der Karte, bei dem es schwerfällt, es  einzuordnen: Granola Joghurt Bowl –  ein Quark, der nach Zitrone schmeckt, mit frischem Obst und Ahornsirup.  Bei solch vorzüglichem Geschmack ist es dann auch egal, wie dieses Gericht genau ins Restaurantkonzept passt. (mm)

Geschnitten Brot Alteburger Straße 28, 50678 Köln

Geöffnet: Mittwoch bis Montag 10-18 Uhr

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Die Stulle

stulle Katrin Voss

Lady-Stulle mit Frischkäse, Tomate, Rucola und Balsamico.  

So eine dicke Stulle geht eigentlich immer und  kann gut mal eine warme Mahlzeit ersetzen. Weshalb der Standort am Mauritiussteinweg  – vis-à-vis zu Zentrum  und Kwartier Latäng – für City-Passanten wie Studierende gleichermaßen passend ist.

In der Kölner Filiale dieses Geschäftsmodells aus Lübeck schmiert der freundliche Service  zwölf Aufstrichvarianten aufs Naturteigbrot vom Bäcker (zwei belegte Scheiben um 6 Euro) – von Kalbsleberwurst mit Cornichons wie von der Oma bis zu Avocadocreme mit Sprossen und Cherrytomaten – und gibt dem Butterbrot eine pfiffige Neuinterpretation als Stulle.

Neu ist auch die Conceptstore-Idee von schickem Schnittchenmacher und Tattoo-Studio  unter einem Dach – beides Handarbeit. Wir aber konzentrieren uns lieber nicht auf buntes Body-, sondern buntes Brotstyling – und  schlürfen einen knackigen Bio-Smoothie dazu.    Zuckerfrei passt der zur Lady-Stulle mit Frischkäse, Tomate, Rucola und Balsamico genauso wie zu Arbeiterstulle mit Butter und Schinken. (kv)

Die Stulle Mauritiussteinweg 76, 50676 Köln

Geöffnet: Montag bis Freitag 10-18.30 Uhr, Samstag ab 9 Uhr

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