Abo

Gefahr für Tiere und WaldWeilerswister Jäger sammeln rund 25 Kubikmeter Müll

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Plastikflaschen, Autobatterien und sogar Giftstoffe förderten die Mitglieder des Weilerswister Hegerings zutage.

Weilerswist – Plastikflaschen, Dämmmaterialien und Autobatterien – die Mitglieder des Weilerswister Hegerings konnten selbst kaum glauben, welche Mengen an Abfall sie in ihren Jagdrevieren gefunden haben. 24 Jägerinnen und Jäger der Reviere Metternich, Vernich, Schneppenheim, Lommersum, Großbüllesheim, Dom-Esch, Ollheim und Straßfeld haben sich am Samstag an einer Müllsammelaktion beteiligt.

25 Kubikmeter Müll innerhalb weniger Stunden

„Wir sind eigentlich das ganze Jahr über damit beschäftigt, Müll aus den Wäldern und Feldern zu entfernen“, berichtete Hegeringleiter Manfred Gerhards: „Weil dabei jedoch nie an die Öffentlichkeit kommt, wie viel wir über das Jahr verteilt zusammentragen, wollen wir mit dieser Aktion auf das verantwortungslose Handeln vieler Menschen aufmerksam machen.“ Innerhalb weniger Stunden brachten die Müllsammler auf mehreren Anhängern insgesamt rund 25 Kubikmeter Abfall zusammen. Dabei wurden sie keineswegs nur mit dem üblichen Hausmüll konfrontiert. Meterhohe Dämmplatten und sogar eine komplette Waschmaschine hievten die Jäger aus dem Wald.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mehrmals schüttelte Gerhards bei diesem Anblick fassungslos den Kopf. „Zunächst dachte ich, es sei die Faulheit, die Menschen dazu treibt, ihren Müll nicht fachgerecht zu entsorgen.“ Dabei sei dazu doch meist nicht viel mehr nötig als ein Anruf bei der Stadt oder der Gemeinde, die den Sperrmüll in einem solchen Fall direkt an der Haustür abhole. „Stattdessen macht man sich die Mühe und schleppt so ein Riesengerät hier raus.“

Auch Giftstoffe keine Seltenheit

Neben diesen zwar sperrigen, aber größtenteils ungefährlichen Materialien bereiteten den Mitgliedern des Hegerings die zahlreich gefundenen Giftstoffe und der Metallschrott Kopfzerbrechen. Fast bis zum Rand mit Öl oder Lösungsmitteln gefüllte Kanister waren keine Seltenheit während ihrer Suche. „Waldboden, Pflanzen und Tiere sind von diesem Gift gleichermaßen betroffen“, so Gerhards. Zudem nutzen Greifvögel während der Brutzeit die scharfkantigen Metallteile häufig zum Nestbau und seien so einer ständigen Gefahr ausgesetzt.

Zwei Mal im Jahr wollen die Jäger künftig ihre Müllsammelaktion veranstalten. Dadurch sollen nicht nur die Jagdreviere sauber gehalten, sondern auch die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam gemacht werden, betonte Manfred Gerhards. „Das Verhalten vieler Menschen ist völlig unverantwortlich. Vielleicht denken sie in Zukunft ein wenig nach, bevor sie ihren Müll hier abladen, wenn sie sehen, welche Mengen wir immer wieder zusammentragen.“

KStA abonnieren