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Höheres VerkehrsaufkommenUmleitung soll Orte nach der Flut entlasten

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Eine gesperrte Landstraße nach der Flut.

Eine gesperrte Landstraße nach der Flut.

Kreis Euskirchen/Weilerswist – Noch immer sind viele Straßen in der Region wegen Schäden durch das Hochwasser gesperrt. Für die Orte, die entlang der Ausweichrouten liegen, bedeutet das vor allem eins: deutlich mehr Verkehr. Um die stark betroffenen Orte Weilerswist-Metternich und Swisttal-Heimerzheim zu entlasten, hat der Landesbetrieb Straßen NRW nun eine Umleitung konzipiert.

Der Landesbetrieb leitet Autofahrer ab Bornheim über die L183 zunächst in Richtung Brühl zur Autobahn 553. Dort geht es weiter über das Autobahnkreuz Bliesheim bis zur Abfahrt A1 Weilerswist-West. Anschließend führt die Umleitung über die L33 und die A61 nach Swisttal. Aus der Gegenrichtung führt der Umweg direkt ab der A61-Anschlussstelle Swisttal über das Kreuz Bliesheim und die A553 nach Brühl. Von dort geht es über die Landesstraße L183 in Richtung Bornheim.

Sperrung bis voraussichtlich Ende des Jahres

Das Umleitungskonzept hat der Landesbetrieb mit der Autobahngesellschaft des Bundes erstellt. Für die Umleitung wurde auch der Abschnitt der A61 zwischen Weilerswist und Swisttal freigegeben, der bis vor Kurzem hochwasserbedingt gesperrt war. „Wir haben ihn auf nicht sichtbare Schäden untersucht und konnten keine Unregelmäßigkeiten erkennen“, so Straßen-NRW-Sprecher Torsten Gaber.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

Die Umleitung ist nötig, weil die L182 in Höhe Heimerzheim wegen Hochwasserschäden noch mindestens bis Ende des Jahres gesperrt ist. Die Fahrbahn der Landesstraße brach ein, nachdem das Hochwasser sie unterspült hatte. Auch eine Brücke über den Swistbach stürzte ein. Wegen der Sperrung wichen viele Autofahrer und der Schwerlastverkehr auf die Ortsdurchfahrt Metternich aus. Bis zum 5. September ist das nicht möglich, weil der Kreis die Meckenheimer Straße wegen des hohen Verkehrsaufkommens gesperrt hat.

220 Millionen Euro Schäden

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hat am Donnerstag im Verkehrsausschuss des Landtags über die Hochwasserschäden an der Verkehrsinfrastruktur im Kreis Euskirchen informiert. Zehn Landstraßen sind zurzeit noch voll gesperrt, weitere fünf zumindest in eine Richtung. Die Schäden belaufen sich nach ersten Schätzungen des Landes auf mindestens 120 Millionen Euro. Weitere 100 Millionen Euro Schäden hat das Hochwasser an den Autobahnen verursacht. Mobilität gehöre gerade im Kreis Euskirchen zur Grundversorgung der Menschen, sagt Klaus Voussem, Sprecher der CDU-Fraktion im Verkehrsausschuss. Die Infrastruktur müsse nicht nur schnell, sondern auch vorausschauend wiederaufgebaut werden.

Weiterhin vollständig gesperrt sind die L11 bei Satzvey, die L17 zwischen Reifferscheid und Blumenthal, die L22 zwischen Wiesen und Wildenburg, die L113 zwischen Mahlberg und Scheuren sowie die L119 zwischen Gut Waldau und Flamersheim. Auch die L165 zwischen Esch und Schuld, die L181 zwischen Lommersum und Derkum, die L194 zwischen Bad Münstereifel und Arloff, die L204 im Bereich Urft und die L234 zwischen Effelsberg und Bad Münstereifel sind derzeit nicht befahrbar.

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In eine Richtung gesperrt sind: die L61 zwischen Katzvey und Satzvey, die L167 im Bereich Ahrdorf, die L194 zwischen Eiferscheid und Bad Münstereifel, die L204 zwischen Kall und der B266 sowie die L234 zwischen Scheuerheck und Bad Münstereifel.

Auch vier Kreisstraßen sind derzeit noch gesperrt: die K33 von Metternich bis zur Grenze des Rhein-Sieg-Kreises, die K32 zwischen Vollem und Kallmuth, die K39 zwischen Holzmühlheim und Schönau sowie die K61 zwischen Wintern und Manscheid.

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