WahlenAnna-Katharina Horst bleibt Bürgermeisterin von Weilerswist

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Zog am Wahlabend jubelnd ins Forum ein: Anna-Katharina Horst bleibt  Bürgermeisterin von Weilerswist. 

Weilerswist – Erst als feststand, dass sie die Siegerin der Stichwahl ist und damit im Amt bleibt, tauchte Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst (parteilos) am Wahlabend im Forum der Gesamtschule auf. Die Ergebnisse waren dort wie bereits am Wahlsonntag vor zwei Wochen für alle Interessierten gezeigt worden. Jubeln konnte Horst dann vor ihrer Familie und einigen Mitgliedern der Grünen.

Sowohl Gegenkandidat Alexander Welter, der von CDU, SPD und FDP unterstützt wurde, als auch die anderen Besucher, die ins Forum gekommen waren – darunter einige Mitglieder der CDU –, verließen fluchtartig die Halle, als Horst als Siegerin feststand.

„Ich fahre jetzt nach Hause und trinke erstmal ein Feierabendbier“, sagte Welter nach seiner Niederlage. 340 Stimmen fehlten dem Rechtsanwalt aus Metternich zum Sieg. Mit 52,5 Prozent der Stimmen wurde Konkurrentin Horst im Amt bestätigt.

Welter ratlos und enttäuscht

Ihm sei klar gewesen, dass es knapp werde, trotzdem habe er bis zuletzt gehofft, sich gegen Horst durchzusetzen, so Welter. „Sehr enttäuscht“ sei er – und noch ratlos, was seine politische Zukunft angehe: „Ich werde auf jeden Fall meine Kanzlei in Weilerswist weiterführen. Wie es politisch weitergeht, weiß ich aber noch nicht“, so der parteilose Kandidat. Woran es letztendlich gelegen habe, dass es nicht zum Sieg gereicht habe, könne er noch nicht sagen. „Die Wahl hätte genau so gut positiv für mich ausgehen können“, zeigte er sich selbstbewusst.

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Dass es sehr knapp werden könne, habe ihr auch ihr Gefühl gesagt, so Horst. Es sei schwierig, gegen einen Kandidaten anzutreten, der von drei Parteien unterstützt werde, sagte die 58-Jährige nach ihrem Sieg. Ihr Bruder habe ihren Wahlkampf als „One-Woman-Show“ betitelt.

Präsenz in Sozialen Medien fortsetzen

Während der bei ihrer ersten Wahl 2015 – damals noch als CDU-Kandidatin – vor allem darin bestanden habe, von Haustür zu Haustür zu ziehen und um Stimmen zu werben, habe sie diesmal viel Arbeit investieren müssen, falschen Darstellungen über die Arbeit der Verwaltung in den sozialen Medien Fakten entgegenzusetzen. „Mein Sieg hat gezeigt, dass wir den Hetzkampagnen bei Facebook Paroli bieten konnten“, sagte Horst vor ihren Unterstützern.

Auch wenn sie nicht die Zeit habe, dort „Fachaufsätze“ zu schreiben, wolle sie auch in Zukunft bei Facebook präsent sein und die Bürger auf Anlaufstellen wie das Ratsinformationssystem aufmerksam machen, um die Arbeit von Verwaltung und Rat zu verfolgen. Sie habe den Eindruck, dass viele dieses Infosystem nicht kennen.

Abwahlverfahren im November 2016

Sie plane auch Gesprächsrunden mit Bürgern, um das Vertrauen und den Kontakt zu stärken. Den neuen Ratsmitgliedern wolle sie helfen, einen Überblick über die Themen der Gemeinde zu erlangen und das Vertrauen durch Sitzungen mit den Fraktionsvorsitzenden stärken. „Und dann muss man einfach mal sehen, wie es weitergeht“, so Horst.

2015 siegte Horst mit 50,8 Prozent der Stimmen knapp gegen Peter Schlösser (SPD). Weniger als ein Jahr später kam es zum Bruch mit der Union, Horst trat aus der Partei aus. Im November 2016 kam es zum Abwahlverfahren gegen sie, in dem sie die Bürger mit 70,7 Prozent der Stimmen im Amt bestätigten. Dass sie nun erneut gewählt worden sei, sei ein Zeichen dafür, dass die Zusammenarbeit von Rat und Verwaltung den Bürgern gefallen habe.

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