Wegen FehlkalkulationAbwassergebühren steigen in Weilerswist drastisch

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Im März 2018 wurde in Ottenheim das Kanalnetz erstellt. Die Kosten zahlen die Bürger.

Im März 2018 wurde in Ottenheim das Kanalnetz erstellt. Die Kosten zahlen die Bürger.

Weilerswist – Die Bürger in Weilerswist müssen sich auf eine regelrechten Gebührenschock einrichten. Am kommenden Donnerstag, 22. November, tagt der Ausschuss für Abfall und Entsorgung (AfA) in öffentlicher Sitzung ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, um sich über das von der Verwaltung vorgelegte Zahlenwerk zu unterhalten.

Nach der Vorlage sollen die Abwassergebühren von derzeit 3,42 Euro auf satte 4,04 Euro steigen, was einer Steigerung von 18 Prozent entspricht. Und auch die Gebühr für die Einleitung von Niederschlagswasser soll drastisch angehoben werden. Sie soll von aktuell 84 Cent auf 1,12 Euro steigen.

Abweichende Prognose

Hintergrund der Gebührenanhebung für Schmutz- und Niederschlagswasser ist eine drastisch abweichende Prognose für das Jahr 2017. Damals hatten die Abwasserexperten mit Gesamtkosten in Höhe von 4,12 Millionen Euro gerechnet, tatsächlich aber fielen Kosten von 4,73 Millionen Euro an, weil die 2017 im Jahresabschluss ausgewiesenen Werte für das Anlagevermögen lediglich auf Hochrechnungen auf Basis von Schätzungen aus dem Jahr 2015 beruhten, wie die Verwaltung einräumt.

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Zudem habe sich der kalkulatorische Zinssatz verändert, so dass sich die Zinskosten um 23 000 Euro und die Kosten für die Abschreibungen des mittlerweile realistisch bewerteten Anlagevermögens um weitere 794 000 Euro auf 1,54 Millionen Euro erhöhten. Dem stehen höhere Einnahmen gegenüber, als prognostiziert. Damit, so die Verwaltung, ergebe sich für das Jahr 2017 eine Unterdeckung von 443 000 Euro. Für 2018 sei eine ähnliche Unterdeckung zu erwarten, befürchten die Experten in der Verwaltung. Diese beiden Unterdeckungssummen wolle man auf drei Jahre verteilen.

Deshalb, so rechnet die Verwaltung vor, werde man eine Gebührenunterdeckung von exakt 143 621 Euro aus dem Schmutzwasser-Gebührenaufkommen sowie 151 713 Euro aus dem Niederschlagswasserhaushalt des Jahres 2017 auf den Gebührenhaushalt von 2019 verteilen. Das restliche Defizit von 71 810 Euro (Schmutzwasser) und 75 856 (Niederschlagswasser) wird im Gebührenhaushalt 2020 verteilt.

Über Müllgebühren beraten

Im Ausschuss wird auch über die künftigen Müllgebühren beraten. Laut Verwaltung sollen die Müllgebühren geringfügig sinken. So kosten 60-Liter-Restmülltonnen dann 69,84 Euro (statt 69,90 Euro im Jahr 2018), 80-Liter-Tonnen 92,52 statt 93 Euro, 120-Liter-Tonnen 138,72 statt 139,32 Euro. Die Biotonne von 120 Liter Volumen wird um 1,20 Euro billiger, kostet dann jährlich 31,68 Euro, die 240-Liter-Biotonne 63,36 Euro statt 65,76 Euro.

Der Haushalt für die Abfallbeseitigung umfasst ein Volumen von 1,1 Millionen Euro und soll mit einem Gewinn von 4300 Euro abschließen. Der Ausschuss für Abwasser und Entsorgung tagt um 18 Uhr, vorher berät der Haupt-, Finanz- und Vergabeausschuss ab 16.30 Uhr.

www.weilerswist.de

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