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Windpark mit langer GeschichteDeshalb musste Euskirchen auf seine Windräder warten

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Eine Tiefbaufirma hat mit den vorbereitenden Arbeiten für den Bau der ersten Euskirchener Windräder begonnen.

Eine Tiefbaufirma hat mit den vorbereitenden Arbeiten für den Bau der ersten Euskirchener Windräder begonnen.

Euskirchen/Dom-Esch – Jetzt bekommt auch Euskirchen Windräder. Im nordöstlichen Stadtgebiet entstehen zwei Anlagen, eine im Areal zwischen Dom-Esch und der L 182, die andere im Dreieck zwischen Kleinbüllesheim, Dom-Esch und Weidesheim. Eine Tiefbaufirma hat mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen. Sie ist für die Husumer Windkraft Nord (WKN) GmbH im Einsatz. Bei diesem Unternehmen handelt es sich um eine 100-prozentige Tochter der Cuxhavener PNE AG.

In Euskirchen investiert WKN rund 7 Millionen Euro, wie PNE-Sprecher Rainer Heinsohn am Mittwoch auf Anfrage sagte. Die Anlagen werden 144 beziehungsweise 150 Meter hoch sein, die installierte Nennleistung beläuft sich auf 4,7 Megawatt.

Bis zum Jahresende fertig

Vor einem Jahr hatte das Unternehmen den Baubeginn für den Herbst 2019 angekündigt. Dass die Bagger erst jetzt anrückten, begründete der Pressesprecher mit anderen Projekten des Unternehmens, die Priorität hatten. „Bis zum Jahresende sollen die beiden Anlagen betriebsbereit sein“, sagte Heinsohn.

Der Euskirchener Windpark hat eine lange Vorgeschichte. Bereits 1998 hatte die Stadt für ein Gebiet, das südöstlich des Industrieparks am Silberberg liegt, eine Windkraftkonzentrationszone (WKZ) ausgewiesen. Da sich aber kein Investor für das Areal interessierte, ruhte die Planung anschließend.

Neue Standortdebatte in 2007

Dies änderte sich 2007 nach einer Bauvoranfrage. Sie löste eine neue Standortdebatte aus. Als Alternative wurden Flächen an der Autobahn 1 ins Gespräch gebracht. Dort liegen Windkraftkonzentrationszonen der Gemeinde Weilerswist und der Stadt Zülpich. Die Idee, die Euskirchener WKZ ebenfalls dort anzusiedeln, setzte sich aber nicht durch. Der Ausschuss für Umwelt und Planung blieb mit knapper Mehrheit bei dem alten Konzept.

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Neben der Standortfrage ließen Artenschutzbelange die weiteren Planungen stagnieren. Die Stadt wartete lange auf ein entsprechendes Gutachten. Es ging um die Frage, ob Rohrweihen und Uhus, die im Plangebiet gesichtet worden waren, einen Windpark womöglich ausschließen. Ende 2016 genehmigte der Kreis Euskirchen schließlich unter Auflagen die Errichtung zweier Windkraftanlagen.

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