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Erfolgreiche SprengungBundeswehr sprengt Leuchtgranate im Zülpicher See

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Die Leuchtgranate konnte im Zülpicher See gesprengt werden.

Zülpich – Im Zülpicher Wassersportsee ist eine Leuchtgranate entdeckt und am späten Dienstagnachmittag gesprengt worden. Nach Angaben der Stadtverwaltung hatte eine private Tauchergruppe vor 14 Tagen die Munition in 15 Metern Tiefe und etwa 250 Meter vom Ufer entfernt gefunden.

Wie Zülpichs Beigeordneter Ottmar Voigt mitteilte, wurde daraufhin die Bundeswehr informiert, die in der vergangenen Woche die Suche nach der Granate allerdings erfolglos abbrechen musste. Mit Unterstützung eines Tauchers, der vor zwei Wochen beim Tauchgang dabei war, wurde die Granate am Montag von den Spezialisten der Bundeswehr lokalisiert.

Nach Angaben der Polizei stammt die Leuchtgranate offenbar aus den 1970er- oder 1980er-Jahren. Laut Bundeswehr handelte es sich um eine 120-Millimeter-Granate. „Da es sich nicht um Weltkriegsmunition handelt, werden wir wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffen-Kontrollgesetz ermitteln“, sagte Lothar Willems, Pressesprecher der Euskirchener Polizei. Hätte es sich um Weltkriegsmunition gehandelt, sei die Entschärfung Ländersache gewesen, so sei es die der Bundeswehr, erklärte Willems.

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Die Herkunft der Leuchtgranate ist unklar

Aktuell stehe nicht fest, wie das Kampfmittel in den See gekommen sei, so Willems. Nicht auszuschließen sei, dass sie von einer Übung stamme und als Blindgänger auf den Grund des Sees gesunken sei. Willems: „An der Granate befindet sich offenbar eine Identifikationsnummer. Wir hoffen, dass sie die Sprengung einigermaßen unbeschadet übersteht und wir sie finden.“ 

Bereits am Montagabend rückte der in Minden stationierte Kampfmittel-Taucherzug der Bundeswehr an, der derartige Einsätze drei bis vier Mal pro Jahr absolviert. Die Experten lokalisierten die Granate und markierten sie mit einer Boje. Unter der Leitung von Oberleutnant Marcel Reinke sollte sie am Dienstag gesprengt werden.

Sprengung mit fünf Kilo TNT

Die abschließenden Vorbereitungen erfolgten gegen 16.45 Uhr. Die Spezialisten zündeten zwei Grämsprengköpfe, mit denen etwa die Fische kurzfristig von der Fundstelle vertrieben werden. Anschließend zündeten sie nach Informationen dieser Zeitung fünf Kilo TNT von einem Boot aus. Um 17.05 Uhr erfolgte die Sprengung, von der an der Oberfläche nur ein Wellenkranz zu sehen war.

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Laut Seepark gGmbH war die Wasserfläche am Dienstag ab 11 Uhr gesperrt. Die Wege rund um den See und der Seepark waren zugänglich. Vom Treiben auf dem Gelände des Ruder- und Segel-Clubs bemerkten die Besucher des Seeparks relativ wenig.

Die Kinder, die unter der Leitung von Sylvia Radilé an einem Feriencamp des Segel-Clubs teilnehmen, waren am Morgen noch auf dem Wasser. „Anschließend haben wir eine ausgedehnte Mittagspause gemacht und Segeltheorie gepaukt“, so Radilé.

In der Zülpicher Stadtverwaltung geht man davon aus, dass sich keine weiteren Granaten auf dem Seegrund befinden.

Der Kampfmittel-Taucherzug der Bundeswehr, der in Minden stationiert ist, war in Zülpich im Einsatz.

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