Evangelische Kirche im RheinlandThorsten Latzel folgt auf Manfred Rekowski

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Thomas Latzel ist zum neuen Präses der evangelischen Kirche im Rheinland gewählt worden. 

Düsseldorf – Die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) hat einen neuen Präses. Bei der ersten digitalen Landessynode hat sich Thorsten Latzel im ersten Wahlgang mit 113 Stimmen gegen seine beiden Mitbewerber durchgesetzt. Almut van Niekerk, Superintendentin des Kirchenkreises An Sieg und Rhein, ist als einzige Bewerberin aus dem Rheinland mit 57 Stimmen überraschend deutlich gescheitert.

Reiner Knieling, Leiter des Gemeindekollegs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Neudietendorf bei Erfurt, erhielt lediglich 17 Stimmen. Der neue Präses wird am 20. März in sein Amt eingeführt. Der an Leukämie erkrankte Manfred Rekowksi geht nach acht Jahren im Amt in den Ruhestand.

Vor Latzel, seit 2013 Direktor der Evangelischen Akademie Frankfurt, stehen große Herausforderungen. Seine Kirche steckt in einer tiefen Krise. Beide großen christlichen Kirchen in Deutschland eint dasselbe Problem: Ihnen laufen in Scharen die Mitglieder davon.

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Schon zum Auftakt der Synode am Montag hatte der scheidende Präses Rekowksi den zunehmenden Bedeutungsverlust der Kirche in der Gesellschaft beklagt und die Notwendigkeit tiefgreifender struktureller Veränderungen angemahnt. Demnach müsse sich die Kirche öffnen, Gemeindegrenzen überwinden sowie in der Ökumene, aber auch interreligiös Kooperationen suchen.

Latzel will auf junge Menschen zugehen

Um den Mitglieder-Exodus und damit sinkende Kirchensteuereinnahmen zu stoppen, will Latzel insbesondere jüngere Menschen zwischen 20 und 40 Jahren zugehen. Bei ihnen gebe es einen „Überdruss an kirchlicher Sprache“, sagte der 50 Jahre alte Theologe bei der Kandidaten-Vorstellung und wiederholte bekannte Erkenntnisse.

„Man nimmt es uns nicht mehr ab, dass wir etwas Existenzielles zu ihrem Leben beitragen können.“ Dabei biete die evangelische Kirche mit ihren flachen Hierarchien und postmateriellen Werten schon jetzt attraktive Bedingungen. Die Ekir ist mit 2,4 Millionen Mitglieder die zweitgrößte Gliedkirche innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland.

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