FacebookLehrer wird von Schülern angegriffen – und wehrt sich gegen rechte Hetze

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Lehrer Schule Hammer dpa

Auf diesem Garagenhof haben die Schüler versucht, den Lehrer anzugreifen.

Dortmund. – Drei Schüler locken einen ihrer Lehrer in einen Hinterhalt, wollen sich für schlechte Noten rächen und ihn mit einem Hammer erschlagen. Der Fall an einer Dortmunder Schule hat in den letzten Tagen für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Der betroffene Lehrer Wolfgang W. hat sich nun ausführlich auf Facebook zu dem Angriff geäußert.

„Erstens: Es geht mir wirklich gut! Ich werde gerade getragen von einer Welle der Zuneigung und Anerkennung, die jeder Mensch einmal in seinem Leben erfahren sollte“, leitet er sein Statement ein, indem er wenig über die Tat selbst, aber vor allem über mögliche Folgen spricht, die ihm Sorgen machen.

Zeichen gegen Hass und Rassismus

„Ich möchte nicht vom rechten Rand der Gesellschaft instrumentalisiert werden“, schreibt W. ausdrücklich und setzt ein deutliches Zeichen gegen Hass und Rassismus: „Es wird bereits in vielen Beiträgen gefordert, endlich die Namen der beiden anderen Beteiligten zu veröffentlichen. Der Gesellschaft wird unterstellt, dass dies nur deshalb nicht geschehe, um die Folgen der verhassten Integration, der unsere Schule sich verschrieben hat, nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen. Euch muss ich sagen: Ihr könntet falscher nicht liegen.“

Im weiteren Verlauf seines Posts spricht W. über drei Schüler, einen Neonazi, einen Türken und einen Perser, mit denen er völlig unterschiedliche Erfahrungen gemacht hat, sich mit allen aber weiterhin unterhalten kann.

Zum Abschluss richtet er sich nochmal mit einem Appell an sein Umfeld und geht nochmal auf die Tat ein: „Was der Haupttäter getan hat, war absolut verwerflich. Aber ich weigere mich, es an seiner Nationalität oder seinem religiösen Bekenntnis festzumachen. Es war eine Frage seines individuellen Charakters. Zeigt doch bitte einen anderen Charakter und beteiligt euch nicht an rechter Hetze.“ (red)

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