Heimat-Check140 Vereine sind Morsbachs große Stärke

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Blick in den Ort Morsbach

Morsbach – Gemeinschaftsgefühl und Heimatverbundenheit: Hier hat Oberbergs kleinste Gemeinde im „Heimat-Check“ dieser Zeitung die besten Noten bekommen, in beiden Fällen gab es eine 3,2. Im Vergleich mit den anderen Kommunen des Kreises kam Morsbach allerdings nicht ganz so gut weg: Die Gemeinde landete auf Platz 69 von 74 insgesamt, dahinter liegt die Stadt Waldbröl (71). Mit diesem „Heimat-Check“ endet die Reihe der Bewertungen.

„Vereine sind Aushängeschild der Republik“

Für Werner Puhl, den Vorsitzenden des Gemeindekulturverbandes (GKV), steht fest, dass vor allem die große Zahl an Vereinen für die guten Zensuren in den Kategorien Heimatverbundenheit und Gemeinschaftsgefühl gesorgt hat. In der Gemeinde gibt es zurzeit rund 140 Vereine, Verbände und Gruppierungen. Davon sind etwa ein Drittel im sportlichen Bereich aktiv, die übrigen im kulturellen und sozialen Leben – ein ehrenamtliches Engagement, das weithin bekannt ist und geschätzt wird.

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„Die Vereine sind das Aushängeschild der Republik“, betont Puhl, „weil sie schon lange großen Wert auf den Nachwuchs legen und dadurch sehr engagierte Sänger, Musiker und sonstige Ehrenamtler haben“. Mit Herzblut hätten die Vereine intakte Gemeinschaften geschaffen.

Beispielhaft die Gesang-, Musik- und Sportvereine: Musik und Gesang haben in Morsbach eine lange Tradition. Bereits 1868 wurde unter den Namen „Aurora“ ein erster Männergesangverein gegründet, aus dem weitere Chöre hervorgingen, 1882 etwa der MGV „Concordia“ Morsbach, der älteste noch bestehende Männerchor. Auch der älteste Kirchenchor in der Gemeinde, „Cäcilia“ Holpe, wurde damals gegründet. Derzeit gehören rund 320 Sänger zwölf Chören an – kein Fest ohne Gesang.

Erster Musikverein 1907

Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurde schließlich der erste Musikverein gegründet, nämlich 1907. Es waren die „Bergischen Klänge“ Volperhausen. Heute bestehen sechs Musikvereine und Musikgruppen mit rund 200 Mitgliedern. Auf eine derart rege Musiklandschaft könne eine Gemeinde nur stolz sein, findet Werner Puhl. Übrigens freue er sich schon auf das 30-jährige Bestehen des GKV, das im kommenden Sommer mit drei Konzerten auf dem Milly-la-Forêt-Platz, mit den Kölner Domstürmern und einem Schubkarrenrennen gefeiert wird.

Sportlich unterwegs ist die Gemeinde ohnehin. Und das seit 1902: Der Turnverein wurde gegründet, 1929 kam die Fußballabteilung hinzu. Zurzeit verfügt der Sportverein Morsbach über 18 Abteilungen mit rund 1000 Mitgliedern. Die Spielvereinigungen Holpe-Steimelhagen und Wallerhausen sowie andere Sportgruppen mit zusammen etwa 750 Mitgliedern vervollständigen das sportliche Angebot. Dr. Mathias Niesar, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes (GSV), führt das große Gemeinschaftsgefühl der Morsbacher auch auf die intakten Sportklubs zurück.

Der GSV weist ihnen nach einem bestimmten Schlüssel Finanzmittel zu, koordiniert die Hallennutzung und ist vor allem Bindeglied zwischen ihnen und der Gemeinde. „Wir arbeiten also im Hintergrund, damit das Gemeinschaftsgefühl der Sportlerinnen und Sportler aller Vereine gestärkt wird.“

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