Heimat-Check BedburgViel mehr als ein Freilichtmuseum

Lesezeit 2 Minuten
Freilichtmuseum Bedburg Kaster (1)

Das Agathator in Alt-Kaster ist ein Wahrzeichen von Bedburg.

Bedburg-Kaster – Wer den Ort betritt, fühlt sich gleich in eine andere Zeit versetzt: Alt-Kaster gehört zu den wenigen Orten in der weiteren Region, die ein geschlossenes Bild einer mittelalterlichen anmutenden Stadt vermitteln. Dafür sorgen die Stadtmauer mit den Wehrtürmen, Stadttore, Vorburg und Burgruine, der Marktplatz und die alten Giebelhäuser, die gleichwohl nicht aus dem Mittelalter stammen.

Dabei ist der Ort mehr als eine Art Freilichtmuseum. Der Verein Arbeitskreis Altstadt Kaster sorgt immer wieder für Leben in den Gassen: Beim Ricarda-Markt im Sommer und beim Nikolausmarkt strömen Zehntausende Besucherinnen und Besucher durch Agatha- oder Erfttor in das Städtchen.

1339 – Geburtsjahr für Kaster

Dabei ist die Keimzelle von Alt-Kaster nur noch eine Ruine: Zuerst war die Burg entstanden. Die Herren von Jülich sicherten mit der Festung den für sie wichtigen Erftübergang. Schließlich lagen die Grafen und Herzöge über Jahrhunderte immer wieder im Streit mit den Erzbischöfen von Köln. Die Burg erhielt eine Vorburg, und zu Füßen der Festung siedelten sich Handwerker und Bedienstete an – die Stadt Kaster (erstmals 1339 als solche erwähnt) entstand. Sie war erst umgeben von einer Holzpalisade, später dann von einer wehrhaften Stadtmauer.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wegen ihrer strategisch wichtigen Lage war die Burg Kaster oft stark umkämpft. Im Dreißigjährigen Krieg wechselten die Fahnen auf den Türmen mehrmals die Farben. Reitergeneral Jan von Werth etwa eroberte Kaster, und 1648 ließ der Offizier Otto von Sparr die Burg schleifen. Danach wurde sie nicht wieder aufgebaut und ist nur noch eine Ruine, deren Gänge und Keller vor 100 Jahren zugeschüttet wurden. Kurioserweise ist Otto von Sparr in Kaster eine Straße gewidmet.

In diesem Sommer ist zudem die Gastronomie im historischen Städtchen wieder aufgelebt. Mit dem „Café Burghof“ und dem „Café zum alten Pfarrhaus“ haben sich Straußwirtschaften gegründet, die zumindest in der warmen Jahreszeit am Wochenende Ausflügler bewirten. (dv)

KStA abonnieren