Heimat-Check LeverkusenRheindorf ist ein Veedel mit zwei Gesichtern und zwei Zentren

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Fachwerk und Industrie ganz nah beieinander in Rheindorf

Leverkusen-Rheindorf – Wenn es darum geht, die populärsten Leverkusener Stadtteile aufzulisten, dann fallen oftmals die Namen Opladen, Schlebusch, Wiesdorf und Hitdorf. Rheindorf taucht in dieser Liste nicht auf. Und irgendwie verwundert das nicht, denn: Die Note 3,1 in der Kategorie „Verbundenheit“ unseres Heimatzeugnisses ist der drittschlechteste Wert ganz Leverkusens – gemeinsam mit Opladen und nur noch vor Wiesdorf und Alkenrath. Gefällt es den Rheindorfern also nicht in ihrem Veedel? Könnte man meinen. Ist aber nicht so. Wer sich ein bisschen auf Spurensuche begibt, der entdeckt schnell, dass die Rheindorfer ihr Rheindorf eigentlich ganz gern haben.

Und dass es im und aus dem einzigen Leverkusener Stadtteil, der neben fünf weiteren Stadtteilen (Hitdorf, Opladen, Küppersteg, Bürrig und Wiesdorf) gleich an drei andere Kommunen grenzt (Köln, Monheim am Rhein und Langenfeld), durchaus schöne Orte und Einrichtungen und viel Positives zu berichten gibt. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Rheindorf eine weitere Exklusivität gegenüber allen anderen Leverkusener Veedeln genießt: Gleich drei Flüsse durchfließen den Ort: Der Rhein, die Wupper und die Dhünn.

16 000 Einwohner

Derzeit hat Rheindorf etwa 16 000 Einwohner, wobei die Altersgruppe zwischen 22 und 65 Jahren mit etwa 9300 Menschen den größten Teil ausmacht. Insgesamt leben in Rheindorf etwa 2600 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft sowie knapp 2800 Doppelstaatler. Und das alles aufgeteilt auf, wenn man so will, zwei Stadtteile im Stadtteil: Rheindorf-Nord und Rheindorf-Süd.

Der Süden Rheindorfs ist dabei der historisch gewachsene Teil des Ortes, der im zwölften Jahrhundert erstmals erwähnt wurde und der in seiner Geschichte unter anderem zum Herzogtum Berg gehörte. Später wurde Rheindorf dem Königreich Preußen zugeschlagen, gehörte zum Kreis Opladen – und war 1930 neben Schlebusch, Steinbüchel und Wiesdorf einer der vier Orte, die zur neuen Stadt Leverkusen zusammengeschlossen wurden.

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Rheindorf-Nord mit seinen Hochhaussiedlungen hingegen entstand erst in der Nachkriegszeit. Bekannt ist es vor allem ob der Bahnstation sowie der Bahntrasse, die hier zwischen Köln und Düsseldorf verläuft . Auf ihr verkehren die S-Bahn 6 und (ohne Halt in Rheindorf) viele Regionalexpress- sowie Fernzüge – zweifelsohne ein wichtiger Faktor für Rheindorf und für die umliegenden Stadtteile, deren Einwohner täglich von hier aus in die umliegenden Großstädte pendeln.

Bekannt ist Rheindorf zudem für seine Handballer des TuS, die derzeit in der Verbandsliga spielen. Für die Käthe-Kollwitz-Schule – die größere der beiden Gesamtschulen in der Stadt. Für die Vielzahl an Vereinen (mehr als 50), die sich im Stadtteil engagieren und die sich in der Aktionsgemeinschaft Rheindorfer Vereine zusammengeschlossen haben – eine größere Dichte und Gemeinschaft gibt es in Leverkusen nicht. Und für manche andere Sache, die wir bei unserem Heimat-Check vorstellen.

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