Heimat-Check MorsbachEin neues Wappen für die Gemeinde

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Über Morsbachs neues Wappen freuen sich Timo Rosenlöcher (l.) und Jörg Bukowski.

Über Morsbachs neues Wappen freuen sich Timo Rosenlöcher (l.) und Jörg Bukowski.

Morsbach – „Aus Heimatverbundenheit habe ich mich mit dem Morsbacher Wappen beschäftigt.“ Mit diesen Worten hat der 30 Jahre alte Dachdeckermeister Timo Rosenlöcher sein jüngstes Stück Handwerkskunst an Bürgermeister Jörg Bukowski übergeben: Es ist ein 1,15 mal 1,50 Meter großes Gemeindewappen.

Das etwa 90 Kilogramm schwere Bildnis ist aus 60 verschiedenfarbigen Naturschieferplatten gefertigt, zudem hat Rosenlöcher den Bergischen Löwen hinzugefügt. Aus einem Stück Kupferblech ist er gedengelt. „Ich habe rund 40 Stunden am Wappen gearbeitet – frei nach dem Handwerkermotto: Liebe Deine Heimat und sie liebt dich“, erzählt Rosenlöcher.

Gut sichtbares Emblem

Zuvor hatte Rathauschef Bukowski ihm spontan gestattet, das Wappen an der bisher eher kahlen Fassade des Rathauses anzubringen. Mit Hilfe eines Krans konnte Rosenlöcher das Wappen – gut sichtbar – dort befestigen. „Hoch über dem Eingang des Rathauses weist das Heimatwappen jetzt auf die Historie Morsbachs und auf das Jahr 2020 der 1125. Wiederkehr der urkundlichen Ernstnennung von Morsbach hin“, freut sich Bukowski über das Geschenk und die Heimatverbundenheit des jungen Handwerkers.

Erstmals erwähnt wurde dessen heutige Heimatgemeinde im Jahr 895, und zwar in einem Verzeichnis der Besitztümer des Bonner Kanonikerstiftes St. Cassius und St. Florentius (heute: Bonner Münster). Demnach ist Morsbach der älteste, urkundlich genannte Ort im Oberbergischen Kreis. In einem Ortsnamenverzeichnis, das im Zusammenhang mit einer Urkunde vom 16. Juni 895 angelegt wurde, ist auch Morsbach aufgeführt.

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Die Originalurkunde und das Ortsverzeichnis sind zwar im Laufe der vergangenen Jahrhunderte verschollen, eine Abschrift befindet sich heute aber in der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In den Jahren von 1991 bis 1995 wurde nach diesem historischen Verzeichnis gesucht, quer durch Deutschland ging die Reise. Die Spur führte über Bonn, Köln und Kleve schließlich nach Halle an der Saale.

Dort gab es 1995 dank einer Sondergenehmigung Einblick in die Archivalien: Die für Morsbach bedeutenden Unterlagen konnten eingesehen und fotografiert werden. Damit konnte schließlich auch die Geschichte der ersten urkundlichen Erwähnung Morsbachs rekonstruiert werden. Diese Dokumente sind unter anderem Grundlage für die 1125-Jahr-Feier. (bu)

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