Heimat-CheckSankt Augustin ist geprägt von der ehemaligen Hauptstadt

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Stadtansicht Sankt Augustin

Blick auf Sankt Augustin von der Bonner Straße

Sankt Augustin – So etwas hat noch keine Kommune im Kreis erlebt: Sankt Augustin war im Jahr 1995 zeitweise ohne Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl am 16. Oktober 1994 wurden Unregelmäßigkeiten in 16 Wahlbezirken festgestellt. Das führte dazu, dass neu gewählt werden musste, weil das Votum am 1. Februar 1995 für ungültig erklärt wurde.

Damit die Stadt nicht ohne politisches Oberhaupt war, übernahm der Landtagsabgeordnete Hans Jaax (SPD) aus Troisdorf das Amt kommissarisch. Sonst aber gab es keine großen Skandale in der noch jungen Stadtgeschichte.

Sankt Augustin gewann Einwohner aus Bonn

Ohne Zweifel prägte die frühere Bundeshauptstadt Bonn auch seine Nachbarkommune. Viele Mitarbeiter aus den Bundesministerien und Behörden hatten ihren Wohnsitz in Sankt Augustin. Das führte dazu, dass die Stadt immer mehr Einwohner bekam. Sie war zeitweise sogar die am schnellsten wachsenden Gemeinde der Bundesrepublik. Die Einwohnerzahlen stiegen von 13 000 im Jahr 1950 über 31 500 im Jahr 1969 und 48 500 im Jahr 1980 bis heute auf mehr als 57 000. Daher musste schnell Wohnraum geschaffen werden. Und in den 60er und 70er Jahren waren dies auch Hochhäuser, die heute nicht mehr in dieser Art gebaut würden.

Nach dem Umzug der Bundesregierung nach Bonn änderte sich weniger in Leben der Stadt als ursprünglich gedacht. Die dort beheimatete Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU verlegte ihren Hauptsitz nach Berlin, aber dieser Umzug oder Nachzug konnte problemlos verkraftet werden. Zahlreiche Bundesbeamte behielten ihren Wohnsitz in der Stadt. Auch die Mitarbeiter von Post und Telekom, einer der großen große Arbeitgeber in Bonn, wohnen zum Teil außerhalb der Stadtgrenzen.

Klicken Sie sich in unserer interaktiven Karte durch die Auswertung.

In unserem PDF mit dem Zeugnis für Sankt Augustin finden Sie neben den Noten auch Geschichten und Details zu Ihrem Heimatort.

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Mit dem Kinder- und Jugendparlament hat die Kommune seit 1991 ein Gremium, das sich gezielt um die Belange der jüngeren Generation kümmert. Alle zwei Jahre werden von ihm sogar Auszeichnungen an verdiente Bürger und Organisationen oder Initiativen verliehen, die sich um die Belange der jungen Bürger kümmert. Sie erhalten „Prädikat kinderfreundlich“.

Auch das Angebot für Senioren ist umfangreich. In allen Ortsteilen finden sich Begegnungsstätten. Ein besonderes Angebot ist der „Club“. Er wurde 1977 gegründet und hat seine Heimat auf dem Karl-Gatzweiler-Platz direkt neben dem Rathaus. So ist er zentral gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Wer gesellschaftliches Engagement in seiner Freizeit einbringen will, der kann sich an die Aktivbörse wenden. Sie befindet sich ebenfalls auf der Marktplatte neben dem „Club“ und berät jeden Bürger über die vielfältigen Möglichkeiten des Ehrenamtes in der Kommune.

Das kulturelle Angebot ist auf eigentlich jede Altersgruppe abgestimmt. In den Aulen der Schulen gibt es Auftritte, aber auch im Haus Menden oder bei den Steyler Missionaren. Dazu kommen noch einige andere kleine Spielstätten.

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