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Zülpich aus der Sicht von KindernSeepark überzeugt – ein Hallenbad ist gewünscht

Lesezeit 4 Minuten
Mögen ihre Heimatstadt: die Geschwister Judith und Jakob Künstler.

Mögen ihre Heimatstadt: die Geschwister Judith und Jakob Künstler.

  • Zülpich kann bei Kindern und Jugendlichen mit dem Seepark punkten.
  • Ein Kino und ein Hallenbad würden den Ort aufwerten.
  • Die Fahrradwege in der Stadt und die Anbindung an Köln sind weitere Pluspunkte.
  • In unserem Heimat-Check nehmen wir die Region genauer unter die Lupe.

Zülpich – Jakob und Judith Künstler müssen nicht lange überlegen. „Der See“, antworten die Geschwister fast zeitgleich auf die Frage, was denn ihr Lieblingsort in Zülpich sei. „Da kann man relativ viel machen“, sagt der Neunjährige, der die vierte Klasse der Chlodwigschule besucht. Genau wie seine vier Jahre ältere Schwester stellt er seiner Heimatstadt ein gutes Zeugnis aus.

Hallenbad gewünscht

„Allerdings sind manche Dinge auch richtig doof“, sagt Jakob: „Zülpich sollte ein eigenes Kino und ein Hallenbad haben. Dann kann ich auch im Winter schwimmen gehen.“ Ein Kino wünscht sich auch seine Schwester. „Wir fahren meistens nach Köln, wenn wir einen neuen Film schauen möchten. Das ist natürlich cool, aber auch immer mit Aufwand verbunden“, erklärt die Gymnasiastin. An das Kino an der Martinstraße können sie sich nicht erinnern – kein Wunder, die Zülpicher Kino-Geschichte endete im September 2003. Dort, wo einst das Burgtheater stand, ist heute ein Parkplatz. „Da könnte doch ein neues gebaut werden“, schlägt Jakob vor, der sich mehr Geschäfte in der Innenstadt wünscht: „Ein oder zwei Spielzeuggeschäfte wären cool.“

Positiv bewerten die Geschwister, dass sie sich auf ihren Fahrrädern in der Stadt sicher fühlen. „Oft gibt es einen separaten Radstreifen. Das ist schon gut so“, sagt Judith. Mit Bussen oder gar der Bördebahn sind die beiden selten unterwegs – noch. „Langsam entdeckt Judith, dass es auch eine Welt außerhalb Zülpichs gibt“, sagt Mutter Steffi. Dann könne die Fahrt mit dem Bus nach Euskirchen oder zu anderen Orten doch häufiger ein Thema werden.

Mit dem Zug nach Köln

Noch sei sie aber immer dabei, wenn ihre Tochter nach Köln wolle. Sie selbst habe einige Jahre in der Domstadt gewohnt, wisse aber mittlerweile das Leben in Zülpich zu schätzen: „Die Stadt hat sich entwickelt und deutlich mehr zu bieten, als vor zwei Jahrzehnten.“ Zudem seien die Möglichkeiten, der Hektik des Alltags zu entfliehen, in Zülpich deutlich besser. „Der Seepark ist eine wahre Entspannungsoase.“

Wie ihre Kinder habe sie eine Dauerkarte für den Seepark – eine Investition, die sich ausgezahlt habe. „Was dort entstanden ist, ist ein Gewinn für Zülpich“, sagt sie. Aber auch sie hat einen Wunsch. Und der deckt sich mit dem ihrer Kinder: ein Hallenbad: „Ich trauere unserem Hallenbad praktisch jeden Tag hinterher.“ Das Hallenbad brannte am 21. Juni 1981 bis auf die Grundmauern nieder. Dort, wo einst die Zülpicher an der Blayer Straße schwimmen lernten, steht heute die Dieter-Pritzsche-Halle.

Schul-Toiletten saniert

Ihre Kinder haben – oder besser hatten – einen großen Kritikpunkt: die Toiletten in den Schulen. „Im Franken-Gymnasium sind die Toiletten teilweise bestimmt schon Jahrzehnte nicht saniert worden“, sagt Judith – und wurde einen Tag nach den Ferien eines Besseren belehrt. Die Stadt hatte die Sommerferien genutzt, um im Franken-Gymnasium für 50 000 Euro sieben Toiletten zu sanieren.

„Es ist aber schade, dass es so lange gedauert hat“, sagt sie. Im Allgemeinen sei Zülpich eine recht saubere Stadt. „Natürlich ist die Innenstadt schon mal dreckig. Hier und da könnte mehr aufgeräumt werden, doch meistens ist die Stadt aufgeräumter als mein Zimmer“, sagt Jakob Künstler schmunzelnd und blickt zu seiner Mutter, die das mit einem Nicken bestätigt.

Seepark mit großem Angebot

Vom gastronomischen Angebot sind Judith und Jakob begeistert. „Man findet doch immer etwas zu essen“, sagt der Neunjährige schmunzelnd. Gerade im Sommer hat den beiden die Eisdiele an der Kölnstraße schon oft die nötige Abkühlung verschafft. Wenn sie die dort nicht finden, geht’s in den Seepark. „Das Angebot dort ist richtig gut. Sand, Wasser, Spielmöglichkeiten und natürlich öfter Konzerte“, stellt Judith fest.

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Da stimmen ihr Bruder und ihre Mutter zu: „Ich kann mich noch an den See erinnern, als dort eine Pommes-Bude stand und man auf dem Weg zum Wasser zwischen Glasscherben und Unkraut hin und her springen musste.“ Auch sie stellt ihrer Heimatstadt grundsätzlich ein gutes Zeugnis aus.

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