Zwei ziehen an einem StrangNeunkirchen-Seelscheid im Heimat-Check

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Wahnbachtalsperre

Die Wahnbachtalsperre mit Blick in Richtung Neunkirchen-Seelscheid

Neunkirchen-Seelscheid – Einzeln blicken die beiden Hauptorte der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid auf eine lange Tradition zurück. Die ersten urkundlichen Erwähnungen gibt es bereits im Jahre 1178. Gemeinsam an einem Strang ziehen die Ortschaften seit 50 Jahren, als 1969 einstimmig die kommunale Neuordnung beschlossen wurde, die eine erheblichen Verwaltungsvereinfachung herstellte.

Auf die Räte von Seelscheid, Neunkirchen und dem Amt Neunkirchen folgte nur ein Rat der neuen Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid. Amtsdirektor Josef Ludwig wurde der erste Gemeindedirektor, Josef Knecht der erste Bürgermeister der Gemeinde. Auf Knecht folgte Alois Schmitz, Peter Pfunder, Susanne Heimerzheim, Helmut Meng und im Jahr 2014 die aktuelle erste Bürgerin der Gemeinde, Nicole Sander (SPD).

59 Ortschaften in der Gemeinde

Die politischen Machtverhältnisse im Rat der Gemeinde sind nicht gerade einfach. Die Bürgermeisterin hat es mit 32 Ratsmitgliedern zu tun. 13 Sitze hat die CDU, zehn die SPD, fünf Sitze vertreten die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, drei Sitze gehen an die FDP plus ein fraktionsloses Ratsmitglied. Da ist es nicht leicht, sich Mehrheiten zu erkämpfen und zu erstreiten. Probleme bereitet auch immer wieder der öffentliche Nahverkehr. Selbst mit dem Auto dauert es eine Ewigkeit, um vom Zentrum in Neunkirchen nach Seelscheid zu kommen.

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Wenn man nicht gerade die Schleichwege über Niederwennerscheid benutzt, fährt man entweder die 6,5 Kilometer lange Strecke über die Wahnbachtalstraße oder die etwas längere 8,2 Kilometer lange Strecke über die Zeitstraße. Rauf und runter geht es in der Gemeinde mit ihren 59 Ortschaften Da sind die 20 000 Einwohnern Steigungen und Gefälle gewöhnt. Selbst wenn man in Seelscheid von der evangelischen Kirche zur katholischen Einrichtung möchte, so gibt es selbst zu Fuß keinen direkten Weg.

Brauchtumspflege hat festen Platz in der Gemeinde

Wer sich aber in Neunkirchen-Seelscheid niederlassen möchte, findet hier sowohl ländliche Idylle wie auch fußläufig zentrale Wohnlagen. Für Familien mit Kindern ist der Weg von der Kindertagesstätte bis zum Abitur durchgängig möglich. In der Gemeinde gibt es außerdem eine Nebenstelle des Berufskolleg Siegburg. Dort sind weitere Bildungsabschlüsse erreichbar.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Neunkirchens gab es im Jahr 1178. Im 12. Jahrhundert ging das Gebiet an die Grafschaft Sayn mit Sitz auf der Burg Blankenberg. Von 1365 bis 1814 waren Neunkirchen und Seelscheid Teil des Herzogtums Berg. 1815 wurde das Gebiet in das Königreich Preußen und später in den Freistaat Preußen eingegliedert. 1899 wurde das Antoniuskolleg in Neunkirchen als „Höhere Schule für Knaben vom Lande“ durch Pfarrer Heinrich Schaaf gegründet. Am 1. August 1969 gab es den Zusammenschluss zur Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid. Der im Wappen dargestellte Löwe ist der Bergische Löwe, das Wappentier des ehemaligen Herzogtums Berg. Die goldenen Fische stehen als Symbol für den damaligen Fischreichtum der Gemeinde und ihrer Gewässer. Das Wappen ist eine Nachbildung eines Schöffensiegels des ehemaligen Landgerichts in Neunkirchen. (que)

Zahlreiche Vereine bieten Freizeitangebote für unterschiedlichste Interessenlagen leisten hervorragende ehrenamtliche Arbeit. Sportinteressierte finden in Neunkirchen-Seelscheid ebenfalls eine großes Angebot.

Nicht zu vergessen ist die Brauchtumspflege, die in der Gemeinde einen festen Platz hat. Besonders der Karneval wird hier groß gefeiert. Viele kleine Umzüge gibt es in den Ortschaften. Für internationalen Flair unterhält die Gemeinde Städtepartnerschaften mit Bicester in England, Les Essart in Frankreich und Czernichow in Polen. Die Verbindungen werden vom Partnerschaftsverein betreut.

Ein wichtiger Aspekt in der Gemeinde ist auch die Feuerwehr, die an zwei Standorten mit vier Abteilungen und zwei Löschzügen eine schlagkräftige Truppe mit über 190 Mitgliedern darstellt.

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