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Helfer in Ahrweiler„Wir haben Eimer mit Schlamm und Fischen aus dem Keller geholt“

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Ahrweiler Aufräumarbeiten

In Bad Neuenahr-Ahrweiler stehen die Menschen vor einer Mammutaufgabe.

Ahrweiler – „Ich habe in meiner Generation noch nie Krieg erlebt“, sagt Sarah Bora, doch die Zerstörung, die die Flutwelle in Ahrweiler hinterlassen habe, lasse sich nicht einmal so beschreiben. Die Musikerin wohnt mit ihrem Mann, dem Rapper Eko Fresh, im Rhein-Erft-Kreis unweit von dem ebenfalls schwer getroffenen Erftstadt. „Doch dort kommt man aktuell gar nicht rein, still sitzen konnten wir aber nicht“, so Bora. Zu helfen sei für sie selbstverständlich.

Mit befreundeten Bauunternehmern organisierte sie eine 15 Personen starke Gruppe, vier Kipplaster und etliche Schubkarren, um am Sonntag in Ahrweiler mit anzupacken. „Die Straße, in der wir geholfen haben, war wirklich schlimm getroffen“, erzählt Bora. „Besonders ein Haus. Wir standen bestimmt fünf Stunden in einer Kette und haben Eimer für Eimer mit Schlamm, Fischen und allem möglichen aus diesem Keller herausgeholt.“

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Der 30-Jährigen ist die Fassungslosigkeit über das Gesehene anzumerken, doch sie lässt sich davon nicht lähmen, der Tatendrang überwiegt. Erst zum Tagesende seien die Emotionen hochgekommen, sagt sie. Wenn man nach zwölf Stunden dort stehe und wenigstens einen Bruchteil geschafft habe, dann sei man schon froh. „Aber einem wurde trotzdem bewusst, wie viel Arbeit hier noch steckt. Man darf nicht die Augen davor verschließen.“

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