Hochzeitskarte verlorenEhrlicher Finder sucht Oma Christel – Kapriolen auf Facebook

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Die Karte, die Oma Christel ihrem Enkel zur Hochzeit liebevoll geschrieben hat.

Langenfeld/Region – Der Schreck muss groß für Oma Christel gewesen sein: Als die Dame Ende November ihr Hochzeitsgeschenk an ihren Enkel übergeben wollte, stellte sie fest, dass der Umschlag weg ist.

Eine schöne handgeschriebene Karte, dazu 100 Euro. In der S-Bahn vergessen, vermutete sie. Doch wie sich später herausstellte, war ihr die Karte auf dem Weg zur Bahn heruntergefallen – und Oma Christel hatte Glück.

Bei Facebook mehr als 2500 Mal geteilt

Ein ehrlicher Mensch fand ihre Karte: Anton Goretzki aus Langenfeld hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Verfasserin zu finden – und ging damit an die Öffentlichkeit, genauer gesagt postete er den Aufruf bei Facebook.

„Ich möchte mit Euch, liebe Freunde, die Oma und auch das frische Ehepaar mit der Übergabe des Geschenkes glücklich machen“, schrieb Anton Goretzki in dem Aufruf und gab sogar seine E-Mail-Adresse und Telefonnummer an, damit Tippgeber oder Oma Christel sich melden konnten.

Die Reaktionen überschlugen sich. Der Post wurde in mehreren Nettwerken mehr als 2500 Mal geteilt. „Toll, dass es Leute wie dich gibt“ schrieb eine Facebook-Userin. „Ich finde die Bemühungen echt lobenswert“, befand eine andere. Es wurden Hochzeitsfotografen angeschrieben und bei Standesämtern nachgefragt.

Die „richtige“ Oma Christel meldete sich

Und siehe da, Anfang Dezember meldete sich Oma Christel und nahm die Karte in Empfang. „Die Frau war sehr glücklich“, sagt Goretzki. Er hatte sich extra Beweise zeigen lassen, auch Hochzeitsfotos von dem Paar. Bei der Übergabe war ein pensionierter Polizist als Zeuge anwesend. Es seien wohl auch einige Trittbrettfahrer unter den Leuten gewesen, die sich zuvor gemeldet hatten, sagt der Langenfelder.

Anton Goretzki staunt immer noch darüber, wie viele Menschen letztendlich bei der Suche mitgeholfen haben. Da sehe man, dass „die Menschheit doch nicht so verroht ist“, sagt er schmunzelnd.

Den Usern hat er ausgiebig gedankt: „Ich freue mich, dass es Gott sei Dank noch Menschen wie Euch gibt“, schreibt er auf Facebook. Nun freut sich Goretzki auf seinen wohlverdienten Urlaub – sein Weihnachtsgeschenk an Oma Christel und das Hochzeitspaar hat er ja quasi schon übergeben.

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