Kaum Maskenmuffel in ZügenCorona-Kontrollen in der ganzen Region

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Am Kölner Hauptbahnhof kontrollieren Beamte das Einhalten der Maskenpflicht.

  • Zwischen 12 und 20 Uhr fand am Montag eine landesweite Schwerpunktkontrolle zur Maskenpflicht in S-Bahnen und Regionalzügen statt.
  • Weil das Bahnpersonal in den Zügen keine Strafen verhängen kann, wurden die Maskenverweigerer an neun großen Bahnhöfen auf den Bahnsteigen von der Bundespolizei und Kräften der Ordnungsämter in Empfang genommen.
  • Neben Köln waren die Teams in Bielefeld, Siegen, Bonn, Aachen, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Münster im Einsatz.

Köln/Düsseldorf – Die Frau mit den Shorts in der Raucherzone auf dem S-Bahnsteig des Kölner Hauptbahnhofs ist sichtlich genervt. „Mein Zug ist eh weg“, sagt sie. „Erstmal eine rauchen.“ 150 Euro Bußgeld wird sie zahlen müssen, weil sie in der S-Bahn ohne Maske erwischt wurde. Einsichtig ist sie deswegen aber längst nicht. „Im Zug kann man ja nicht mal ein Fenster öffnen.“ Über die Höhe des Bußgelds macht sie sich offensichtlich auch keine Gedanken. „Keine Ahnung. Weiß ich nicht.“

Der Mitarbeiter des Ordnungsdienstes, der die Personalien aufgenommen hat, schüttelt beim Weggehen nur mit dem Kopf. „Unbelehrbar, einfach unbelehrbar“, sagt er zu seinem Kollegen.

Bußgelder werden inzwischen erhoben

Szenen wie diese sind bei der landesweiten Schwerpunktkontrolle zur Maskenpflicht in den S-Bahnen und Regionalzügen am Montag zwischen zwölf und 20 Uhr aber die Ausnahme. Offenbar hat es sich doch herumgesprochen, dass eine vergessene Maske ein teures Vergnügen ist. Seit dem 12. August ist das vergleichsweise hohe Bußgeld für Maskenmuffel fällig. Als erstes Bundesland hatte NRW dieses drastische Strafe eingeführt, weil immer mehr Bahnnutzer es geweigert hatten, während der Fahrt eine Maske zu tragen.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

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Erhöhte Polizeipräsenz gab es am Montag in der ganzen Region.

Die Corona-Schutzverordnung des Landes schreibt seit Ende April vor, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Bahnhöfen und Haltestellen eine Mund-und-Nasen-Bedeckung getragen werden muss. Auf Bußgelder wurde zunächst verzichtet. Inzwischen werden sie ohne vorherige Mahnung erhoben.

Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hatte die Schwerpunktkontrollen gefordert. Am Montag nun wurde durchgegriffen. Weil das Bahnpersonal in den Zügen keine Strafen verhängen kann, wurden die Maskenverweigerer an neun großen Bahnhöfen auf den Bahnsteigen von der Bundespolizei und Kräften der Ordnungsämter in Empfang genommen. Neben Köln waren die Teams in Bielefeld, Siegen, Bonn, Aachen, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Münster im Einsatz.

„In den Zügen werden die Masken getragen“

Der Wunsch des Ministers, ihm sei es am liebsten, wenn kein einziges Bußgeld verhängt werden müsse, ging dabei nicht in Erfüllung. „Der ÖPNV ist auch mit Blick auf Corona ein sicheres Verkehrsmittel, wenn alle sich an die Regeln halten“, hatte er im Vorfeld gesagt. Dass die Hygienevorschriften eingehalten werden, ist nicht nur aus gesundheitlichen Gründen wichtig. Das Land hat kein Interesse daran, dass wieder mehr Pendler aufs Auto ausweichen, weil sie sich im Zug unwohl fühlen. Am Abend zog das Verkehrsministerium eine Zwischenbilanz. Bis 16 Uhr habe man landesweit 176 Bußgelder verhängt, „die meisten davon auf den Bahnsteigen und in den Bahnhöfen“, sagte ein Sprecher. „In den Zügen werden die Masken getragen.“ Die endgültige Bilanz wird am Dienstag vorliegen.

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In Köln nutzte die Stadt den Kontrolltag, um mit dem Ordnungsdienst auch in der Stadtbahnen der KVB präsent zu sein. Dabei erwischten die städtischen Kräfte bis 16 Uhr 86 Personen, die entweder keine Mund-Nasen-Bedeckung trugen oder diese nicht richtig trugen. Sie müssen mit Bußgeldbescheiden rechnen. Gegen zwei Personen wurden Verfahren eingeleitet, weil sie ihre Personalien entweder falsch oder gar nicht angegeben hatten.

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