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Kommentar zu Betreuungs-BeiträgenEltern wählen Tagesmütter oft nur aus Not

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  • Ein neues Gesetz sieht vor, dass alle Eltern in NRW künftig den gleichen Beitrag bezahlen – unabhängig davon, ob sie ihr Kind in einer Kita oder bei einer Tagesmutter unterbringen.
  • Nicht fair und unausgegoren: So urteilt unser Autor über den Plan der Landesregierung. Zumal den Eltern nun zusätzliche Kosten drohen.
  • Viele NRW-Städte kaschieren allerdings schon heute den offensichtlichen Unterschied zwischen Tagespflege und Kita-Betreuung. Köln gehört dazu.
  • Ein Kommentar.

Eins vorweg: Viele Tagesmütter machen eine hervorragende Arbeit. Ohne ihren Einsatz wären viele Eltern in NRW nicht in der Lage, nach der Geburt ihrer Kinder wieder arbeiten zu gehen. Land und Kommunen den Ausbau der Kinderbetreuung in den vergangenen zehn Jahren nicht entschlossen vorangetrieben haben. Daher sind in Städten wie Köln sind Kitaplätze immer noch Mangelware.

Die Entscheidung, das Kind einer Tagesmutter anzuvertrauen, ist oft aus der Not geboren– schließlich ist es offensichtlich, dass Betreuung in einer Privatwohnung in der Regel kaum mit der in einer Kita mithalten kann. Und ja, es ist für viele Eltern etwas anders Anderes, ob sich ausgebildeter Erzieher oder eine angelernte Kraft um ihren nachwuchs kümmert. Es geht ja nicht darum, die Kinder zu für ein paar Stunden am Tag zu verwahren. Sie sollen auch individuell gefördert und zu sozialen Menschen erzogen werden.

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Viele Städte kaschieren offensichtlichen Unterschied zwischen Tagespflege und Kita-Betreuung, in dem die gleichen Gebühren für die unterschiedlichen Angebote verlangen. Im neuen Kibiz wird diese Linie nun für alle Kommunen empfohlen. Das wirkt unausgegoren. Statt die Eltern zu entlasten, drohen mancherorts nun zusätzliche Kosten. Viele ausgebildete Erzieher werden sich fragen, wie Familienminister Stamp (FDP) auf die Idee kommt, ihre Arbeit mit der von angelernten Kräften gleich zu setzen. Eine Position, die auch bei den Liberalen für Konfliktstoff sorgen dürfte.

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