Kritik an Flug aus LondonDüsseldorfer OB nimmt Privatjet für Termin im Schauspielhaus

Lesezeit 2 Minuten
Thomas Geisel

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel

Düsseldorf – Ein Flug im kostspieligen Privatjet sorgt für Kritik der Opposition an Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). Ein Sprecher Geisels bestätigte am Mittwoch, dass der Verwaltungschef mit drei Begleitern im Januar von London aus eine „Cessna Citation“ nahm, um Abends wieder bei einem Termin in Düsseldorf zu sein. Die CDU nannte Geisel „maßlos und abgehoben“. Der Sprecher des OB verteidigte den Flug.

OB Geisel erst bei „Invictus Games“-Vorstellung dann in Düsseldorf

Geisel war am Morgen des 16. Januar mit drei Begleitern per Linienmaschine nach London geflogen, wo Düsseldorf als Ausrichter der paralympischen „Invictus Games“ vorgestellt wurde. Später traf er dort noch den Gründer der Spiele, Prinz Harry. Am Abend wurde Geisel - neben Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) - als Redner beim 50. Jubiläum des Düsseldorfer Schauspielhauses erwartet. „Zwei einzigartige Ereignisse, bei denen der OB nicht fehlen durfte“, so sein Sprecher.

Da der Termin in London erst kurzfristig festgestanden habe und Geisel es per Linie nicht rechtzeitig nach Düsseldorf zurück geschafft hätte, habe man den viersitzigen Privatjet gebucht. An Bord waren neben Geisel ein Referent sowie zwei Mitarbeiter der städtischen Veranstaltungsagentur D-Live. Die Kosten von 6960 Euro seien zwischen Stadt und D-Live halbiert worden.

Alles zum Thema Klimawandel

Geisel beteuert, dass es der erste Flug im Privatjet war

Der „Bild“-Zeitung, die als erste über den Vorgang berichtet hatte, sagte Geisel: „Wer mich kennt, weiß, dass mir Statussymbole schnurz sind. Es war das erste Mal, dass ich einen Privatjet genommen habe. Es waren zwei sehr bedeutende Termine. Ich hätte es unangenehm gefunden, mich vertreten zu lassen.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Fraktionschef der CDU im Düsseldorfer Stadtrat, Rüdiger Gutt, sagte der dpa: „Ich finde das maßlos und abgehoben, sowie ökologisch unverantwortlich.“ Geisel - dessen Verwaltung gerade die Erweiterung einer Umweltspur plant - habe „gerade beim Klimaschutz eine Vorbildfunktion“, so Gutt: „Herr Geisel hätte sich am Abend gut vom 1. Bürgermeister vertreten lassen können.“

Geisel kam übrigens trotz des Flugs im Privatjet zu spät ins Schauspielhaus. Die Rede von Laschet wurde kurzerhand vorgezogen.  (dpa)

KStA abonnieren