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Landrat-Lucas-GymnasiumSportklasse muss Auswärtige ablehnen

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Der Weg zum Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen steht längst nicht allen offen.

Der Weg zum Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen steht längst nicht allen offen.

Leverkusen – Was passiert mit den Kindern, die den Test für die Sportklasse des Landrat-Lucas-Gymnasiums bestanden haben und jetzt womöglich doch eine Absage erhalten? Tatsächlich kann das in diesem Jahr der Fall sein. Glücklich ist Gabriele Pflieger vom Landrat-Lucas-Gymnasium über die Entwicklung auch nicht. „Mir sind aber die Hände gebunden. Ich kann nur Schüler aus Leverkusen und Burscheid aufnehmen“, so die Schulleiterin. Der sogenannte Privilegierungsbeschluss verhindere die Zusage für Schüler aus anderen Städten.

Er besagt, dass Pflieger Leverkusener Kinder Schülern aus anderen Städten vorziehen muss. Burscheider haben nur deshalb eine Chance, weil sie kein Gymnasium in ihrer Stadt haben. In so einem Fall haben die Kinder ein Anrecht, in einer anderen Kommune auf diese Schulform zu gehen.

Sehr viele Anmeldungen

Das ist im Grunde nichts Neues, gilt die Vorgabe doch schon seit vielen Jahren. Doch in diesem Jahr ist die Situation eine andere, weil es so viele Anmeldungen auf die weiterführenden Schulen in Leverkusen gibt. „Wir können zwar die berechtigten Kinder alle aufnehmen, aber es gibt eben keinen Platz für andere Auswärtige“, so Carolin Maus vom städtischen Fachbereich Schule. Schließlich investiere die Stadt in die Infrastruktur der Schulen, um sicherzustellen, dass vor allem Leverkusener Kinder versorgt seien.

Im Fall der Sportklasse hat das Auswirkungen. „Dort gibt es zunächst einen Sporttest, ob die Schüler für die Klasse überhaupt geeignet sind“, so Pflieger. Ist dieser bestanden, heißt es in diesem Jahr aber eben nicht, dabei zu sein, weil der Aufnahmedruck für das kommende Schuljahr so besonders groß geworden ist. „Die Bewerber werden darüber informiert, ob sie auf der Basis des Sporttests überhaupt aufgenommen werden könnten. Das ist aber noch keine Zusage für die Sportklasse. Dafür muss das ganz normale Anmeldeverfahren abgewartet werden“, so Pflieger. „Das ist für uns als NRW-Sportschule schwierig, weil wir die sportlichen Talente fördern wollen.“

Von Entwicklung eingeholt

Auch Maus bedauert die Entwicklung: „Zurecht gibt es die Diskussion. Schließlich kommen nicht alle gute Sportler nur aus Leverkusen.“ Maus verweist jedoch darauf, dass Leverkusen von einer Entwicklung eingeholt worden sei, für die die Stadt nicht verantwortlich sei. So habe etwa Leichlingen in der Vergangenheit die Haupt- und die Realschule geschlossen.

Wenn sich Leichlinger Kinder für einen Haupt- oder Realschulplatz bewerben würden, müsste Leverkusen sie aufnehmen, weil die gewünschte Schuldform nicht mehr in der Blütenstadt im Angebot sei. „Das ist für uns ein Problem.“ Besonders großen Druck gebe es zurzeit bei der Realschule. „Wir können zwar die Zahlen für die zukünftigen Entwicklungen in Leverkusen analysieren, haben aber natürlich keinen Einfluss auf die Entscheidungen der umliegenden Städte“, so Maus.

Doch in der Zukunft könne das nicht so weitergehen. „Wir müssen dringend mit den verschiedenen Kommunen über das Problem reden“, sagt Maus. Für die Sportklasse am Landrat-Lucas-Gymnasium sei die aktuelle Entwicklung jedenfalls ganz besonders bedauerlich.

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