Beuys' Wanne, Gezelin-Quelle...10 Dinge, die Sie über Alkenrath wissen müssen

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Schloss Morsbroich

Schloss Morsbroich

Jüngster Stadtteil

Alkenrath ist der 13. und damit der jüngste Stadtteil der Stadt Leverkusen – seit 1953 gehört der Ortsteil, der an Schlebusch, Lützenkirchen und Quettingen grenzt, zum Stadtgebiet. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1458 in einem Heberegister der Abtei Altenberg als Alfkenroide.

Landwirtschaftliche Nutzung

 Zuvor wurde das Gebiet hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. Bis 1803 gehörte Alkenrath dem Kloster. Die heutigen Wohnblöcke und Doppelhäuser wurden auf dem von der Stadt gekauften Land seit den 1950er Jahren gebaut.

Siedler in der Jungsteinzeit

Eine Besiedlung ist jedoch auf dem Gebiet Alkenraths schon viel länger nachweisbar. Klingen und Pfeilspitzen, die dort gefunden wurden, weisen auf erste Siedler aus der Jungsteinzeit hin.

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Gemeindezentrum Alkenrath und Glockenturm

Als Wahrzeichen gilt vielen Alkenrathern der Glockenturm des ehemaligen Gemeindezentrums Alkenrath, auch wenn ein Antrag auf Denkmalschutz keinen Erfolg hatte. Seit dem letzten Gottesdienst 2010 steht das Gebäude nach einer Zwischennutzung als Flüchtlingsunterkunft leer. Eine zwischenzeitliche Planung einer Klinik wurde wieder verworfen. Das Grundstück soll inzwischen einem Kölner Investor gehören.

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Sarkophag

In der Alkenrather Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Alkenrath befindet sich heute der ausgegrabene Steinsarg, in dem der Selige Gezelinus gelegen haben könnte. Er war bei Grabungen in Schlebuschrath gefunden worden, einem früheren Ort in der Nachbarschaft Alkenraths, aus dem Schlebusch hervorging. Der Altenberger Laienbruder, der vermutlich im Jahr 1149 gestorben ist, hatte sich gewünscht, unter der Dachtraufe der Schlebuschrather Kirche begraben zu werden. Genau an dieser Stelle war der frühmittelalterliche Sarkophag gefunden worden.

Gezelinkapelle

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Eine Darstellung des seligen Gezelin in der ihm gewidmeten Kapelle in Leverkusen-Alkenrath

In Alkenrath erinnert noch mehr an den Laienbruder Gezelin(us), der zum Schafe hüten ins Rheinland geschickt worden war. Am Rande des Bürgerbuschs liegt die Gezelinkapelle, die über einer Quelle gebaut wurde, die der Sage nach von Gezelin zum Sprudeln gebracht worden war und der Heilkräfte nachgesagt wurden. Die Kapelle steht auf dem Grundriss eines Vorgängerbaus.

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Die Gezelin-Kapelle in Leverkusen-Alkenrath

Museum Schloss Morsbroich

In unmittelbarer Nähe zum Ortskern liegt das städtische Museum Schloss Morsbroich mit wechselnden Ausstellungen und Kulturveranstaltungen.

Die Wanne von Joseph Beuys

Hier im Schloss Morsbroich in Alkenrath geschah es und wurde Geschichte: 1973 kam der SPD-Ortsverein Leverkusen-Alkenrath im Museum zum Feiern zusammen. Als man eine Schüssel zum Gläserspülen suchte, stieß man auf eine Badewanne. Diese schien zwei Genossinnen allzu verschmutzt zu sein, so dass man sie vor der Benutzung gründlich schrubbte. Es handelte sich bekanntlich um ein Kunstwerk von Joseph Beuys, das dort vor einer Ausstellung bereits lagerte. Restauriert und zwei Prozesse gegen die Stadt Wuppertal als Leihnehmer der Arbeit später befindet sich die Wanne nun in der Beuys-Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München.

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Das Familiengrab der einflussreichen Familie von Diergardt

Das Erbgrab der Schlossherren

Die Familie von Diergardt war seit 1857 bis zum Verkauf an die Stadt Leverkusen Schlossherr von Schloss Morsbroich. Das Familiengrab, das 1984 von der Stadt Leverkusen instand gesetzt wurde, steht unter Schutz und ist ein Ausflugs- und Stadtführungsziel. Das Erbbegräbnis im Wald wurde 1883 der Grabstätte der von Humboldts in Berlin-Tegel nachempfunden.

Mahnmal zum Gedächtnis des Widerstands im Dritten Reich

Alkenraths Straßen der neuen Siedlung wurden nach Widerstandskämpfern im Nationalsozialismus benannt. Am Alkenrather Weiher steht seit 1958 das von dem Künstler Hans Uhlmanns geschaffene Denkmal „Mahnmal zum Gedächtnis des Widerstands im Dritten Reich“. Den Auftrag hatte der Rat der Stadt Leverkusen erteilt. Der Bildhauer, der als Begründer der Metallplastik in Deutschland gilt, verwendete für die abstrakte, siebeneinhalb Meter hohe Skulptur Chrom und Nickel. 

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