„Krissi“ geht die Kraft ausNach acht Jahren steht Burscheider Pfotentisch vor dem Aus

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Manuela Querfurth und Krissi Rottmann mit den Hunden Betty, Joker, Mailo und Bambam.

Manuela Querfurth und Krissi Rottmann mit den Hunden Betty, Joker, Mailo und Bambam.

Burscheid – „Im März sind es acht Jahre“, sagt Kirstin Rottmann. „Und wir haben es immer irgendwie geschafft. Aber so kann es nicht weitergehen.“ Rottmann, im Umfeld als „Krissi“ bekannt, leitet den Pfotentisch in Burscheid. Über die Jahre hat sie mit der Tiertafel Futter an Vierbeiner und ihre Halter ausgegeben, die dieses benötigt haben. Im Frühjahr ist nun voraussichtlich Schluss mit dem Pfotentisch: Es fehlen die richtigen Räume, Mithelfer und finanzielle Mittel.

„Es wird einfach langsam zu viel für mich“, so Kirstin Rottmann. Denn mit der Organisation und der Ausgabe des Futters allein war die Arbeit von Krissi bei Weitem nicht getan. „Hinter jedem Tier steckt ja auch ein Mensch“, sagt sie. „Und ich habe immer für alle Sorgen ein offenes Ohr gehabt und Rat verteilt. Dem Tier geht es schließlich gut, wenn es dem Menschen gut geht“, sagt die Burscheiderin.

Durch die Beratung und Unterstützung der Tierhalter wollte der Pfotentisch auch immer schlechter Haltung und möglichen Aussetzungen entgegenwirken. Angefangen haben die Tierfreunde 2013 mit einem einfachen Klapptisch, von dem aus sie an die „Pfoten“ das Futter verteilten – dadurch kam der Name zustande. 2016 wurde ein gemeinnütziger Verein gegründet, der Arbeiter-Samariter-Bund stellte einen Raum zur Ausgabe zur Verfügung. Doch ohne eine richtige Struktur, regelmäßige Spenden und weitere Ehrenamtler, die Krissi Rottmann Arbeit abnehmen, ist diese Aufgabe nicht weiterzuführen. „Der größte Teil der Verantwortung liegt bei mir. Ich bin jederzeit bereit, weiter zu unterstützen und auch Ansprechpartnerin zu sein. Aber es braucht neue Leute, die mit anpacken“, sagt sie.

Hoffnung nicht aufgegeben

So ganz hat Kirstin Rottmann die Hoffnung auf eine Zukunft für den Pfotentisch allerdings noch nicht aufgegeben. Eine Frau aus Bergisch Neukirchen habe kostenlose Räumlichkeiten in Aussicht gestellt. „Dann hätten wir einen Ort für die Lagerung und Ausgabe, wo wir immer präsent sind.“ Und mit dem Verein und seiner Satzung habe man eigentlich die nötigen Voraussetzungen für eine bessere Aufstellung. „Es bräuchte Ämter wie Kassenwart und Vorstände, die alle paar Jahre neu besetzt werden“, so Rottmann.

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Falls möglich, könnte es im Frühjahr eine Mitgliederversammlung geben, auf der so eine Neuaufstellung besprochen werden könnte. Wer zudem keine Zeit habe, selbst vor Ort mit anzupacken, könnte mit einer Mitgliedschaft und einem Spendenbetrag von beispielsweise 50 Euro im Jahr helfen. Von der Stadt Burscheid gibt es wenig finanzielle Unterstützung: „Wenn es mal ganz eng wurde, habe ich den Bürgermeister angeschrieben. Über die Förderung für Vereine konnten dann immer mal ein paar Hundert Euro ausgezahlt werden“, sagt Rottmann. Der Rest kommt über private Spenden.

Wer sich für ein Engagement beim Pfotentisch interessiert, kann sich beim Verein und Krissi Rottmann melden. Auf der Internetseite gibt es alle Infos. „Ich glaube, wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich immer eine andere“, sagt Kirstin Rottmann. Vielleicht gilt das ja auch für die Arbeit der Tiertafel.

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