100 Jahre und immer noch fitAutohausgründer Otto Claas will nach OP wieder arbeiten

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Otto Claas (r.) mit dem Chef der Kardiologie, Peter Schwimmbeck

Otto Claas (r.) mit dem Chef der Kardiologie, Peter Schwimmbeck

Burscheid – Die Stimme von Otto Claas klingt klar und deutlich. Manchmal lacht er leise und scheint genau zu wissen, was sein Gegenüber hören möchte. 100 Jahre alt ist der Burscheider – und hält überhaupt nichts davon, die Füße still zu halten. Auch nicht im Klinikum in Leverkusen, wo er wegen Luftnot operiert wurde. „Ich bin schon Treppen gelaufen“, erzählt er einen Tag nach der Operation. Seit ein paar Monaten machte ihm Luftnot zu schaffen. Ein Stent – ein Metallröhrchen, das die Gefäße offen hält – soll der Atemnot vorbeugen. Nach zwei Tagen in der Klinik geht es für ihn wieder nach Hause. Am Montag will er wieder arbeiten.

Erst war er Praktiker, später selbst Chef im Autohaus

„Ich brauche Leute um mich herum. Ich brauche die Arbeit“, sagt Claas bestimmt. Nach dem Krieg gründete er mit seinem Onkel das Autohaus Claas in Burscheid. Erst war er Praktiker, später selbst Chef. Sein Kopf arbeite seitdem den ganzen Tag, sagt der Hundertjährige. „Ich bin Tag und Nacht in Bewegung. Der Kopf arbeitet in den Körper rein“, mutmaßt er den Grund für seine Gesundheit. Tag für Tag ist er in „seinem“ Autohaus und kümmert sich um die Zulassung der Fahrzeuge und die Post.

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Und immer trägt er dabei seinen blauen Kittel. Claas ist in Burscheid aufgewachsen, hat hier sein ganzes Leben verbracht. Man kennt ihn. Ist der Vater, Opa und Ur-Opa mal zu Hause, schaut er gerne einen Krimi. Aber er brauche nicht viel, sagt Claas. „Bescheiden bin ich. Ich gucke auf die Pfennige, auch wenn ich es nicht muss. Wozu das Geld für mich ausgeben?“, fragt er. Noch ein paar Untersuchungen im Klinikum stehen an. Im Nachbarzimmer seien Bekannte, meint Claas noch. Mit denen unterhält er sich über alten Zeiten.

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